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Wie Joe Biden vom Abtreibungsstreit profitieren will

APA/AFP
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Der US-Präsident setzt im Wahlkampf für die Halbzeitwahl im Herbst auf den massiven Unmut der Frauen, der stärksten Wählergruppe.

Während sich Chefrichter John Roberts auf die Suche nach dem „Leak“ am Obersten Gerichtshof macht, betrachten Donald Trump und die Republikaner die sich abzeichnende Aufhebung des Abtreibungsrechts als späten Triumph seiner Präsidentschaft durch die Besetzung von drei Richterposten am Obersten Gerichtshof. Präsident Joe Biden und die Demokraten sehen dagegen in dem Kulturkampf um die Abtreibung ihre große Chance, enttäuschte Anhänger, Moderate und Unabhängige für die Kongresswahlen im November zu mobilisieren. Bidens Umfragewerte, derzeit bei 42 Prozent, sind alles andere als berauschend.

Bisher haben Inflation, Immigration und die Gewaltwelle die Wahlkampf-Agenda dominiert. 8,5 Prozent Inflation, der höchste Wert seit 40 Jahren, und ein Benzinpreis von mehr als vier Dollar pro Gallone markierten die Kennzahlen des Unmuts. Nun spricht sich eine Mehrheit gegen die Aushebelung des Präzedenzfalls Roe v. Wade aus: Demnach treten 54 Prozent der US-Amerikaner für eine Beibehaltung des Grundsatzurteils aus dem Jahr 1973 ein, 28 Prozent heißen die Annullierung durch den konservativ geprägten Supreme Court im Juni gut. Der Rest ist unentschieden.

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