Russische Soldaten stehlen Getreide und Traktoren, sie zerstören Lager und sie blockieren den Weizenexport: Moskau setzt Lebensmittel als Waffe ein.
Wien/Kiew. Im südukrainischen Cherson errichtet Moskau eine Parallelwelt. Es führt den russischen Rubel ein. Es säubert die Eliten. Und es plündert die Getreidelager. Und zwar im großen Stil. Zumindest behauptet das Taras Wyssozkij, der stellvertretende Landwirtschaftsminister der Ukraine. Demnach habe Russland 400.000 Tonnen Getreide aus besetzten Gebieten gestohlen, nicht nur aus Cherson, auch aus den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja. Schon ein Drittel der Getreidevorräte sollen die Besatzer gen Osten abtransportiert haben.
Schon davor kursierten Berichte, dass Soldaten landwirtschaftliches Gerät nach Tschetschenien gekarrt hätten, darunter auch moderne Traktoren und Mähdrescher, die sich – Pech für die Diebe – aus der Ferne steuern und abschalten lassen.