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Warum OKR für Executives hilfreich ist

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Kolumne "Hirt on Management": Folge 176. Was das OKR-System ist und warum viele führende Startups es einsetzen.

OKR, im Englischen “objectives and key results”, ist ein Zielsetzungs- und Management-System, das dem legendären CEO von Intel, Andy Grove, zugeschrieben wird. 

OKR wird unter anderen von Google, Microsoft, Twitter, LinkedIn, Oracle und der Gates Foundation, aber auch von zahlreichen führenden Startups (auch in Österreich) benutzt, um auf individueller Ebene, Teamebene und für die gesamte Organisation, messbare Ziele zu definieren und auch die Erreichung der entsprechenden Ergebnisse zu verfolgen. 

Ein OKR umfasst einerseits, ein Ziel (objective), welches für die Organisation strategisch bedeutungsvoll und klar definiert ist.

Andererseits, 3-5 Kernergebnisse oder Messgrößen (key results) anhand deren die Erreichung des Ziels gemessen oder erkannt werden kann, beziehungsweise ob Fortschritt in die richtige Richtung gemacht wird. 

Das Ziel sollte für alle, an seiner Erreichung beteiligten Personen, inspirierend, also motivierend, sein. 

Die Kernergebnisse sollten messbar sein, entweder auf einer Prozentskala von 0-100% ihrer Erfüllung oder mit einem anderen numerischen Wert, wie z.B. Euro oder einer sonstigen zahlenmäßig ausgedrückten Größe oder Einschätzung. 

Die generelle Empfehlung ist, dass man als allgemeine Erwartung formuliert, dass jedenfalls 70 % eines Kernergebnisses erreicht werden. 

Damit werden die Mitarbeiter und Teams dazu motiviert, sich ehrgeizige Ziele zu setzen, ohne sich dabei unvernünftigem Druck auszusetzen. 

Typischerweise kaskadiert das Zielsystem durch die gesamte Organisation, d.h., dass die Ziele des Top Managements, dann in Ziele für die Bereiche, Abteilungen, Teams und die einzelnen Mitarbeiter herunter gebrochen werden.

Die OKR‘s sind Teil des regelmäßigen Managementprozesses und werden immer wieder, z.B. quartalsweise, besprochen, verhandelt, angepasst und verbindlich vereinbart. 

Mit OKR‘s zu arbeiten erfordert Disziplin und Konsequenz. Gleichzeitig ist es durchaus anspruchsvoll heraus zu arbeiten, welche Ziele wirklich für den strategischen Erfolg wichtig sind.

Wenn man diese inhaltliche Arbeit ernst nimmt und wirklich an strategisch relevanten und ehrgeizigen Zielen arbeitet, nicht einfach im OKR-System nur das Tagesgeschäft abbildet, dann ist das OKR-System sehr mächtig. 

Typischerweise wird es einen eigenen Mitarbeiter oder Mitarbeiterin, meist in einer Stabstelle, geben, der/die für die Einführung und den systematischen Betrieb des OKR-Systems verantwortlich ist und auch darauf achten muss, dass das Ganze nicht zu einer administrativen Pflichtübung wird, sondern der ehrgeizigen Weiterentwicklung des Unternehmens dient.

In der nächsten Kolumne beschäftigen wir uns damit, was Design Thinking ist und was es bringt.

Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com

Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 19. Mai 2022 zur Frage: „Design Thinking. Was bringt es?“

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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