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Hawkeye erkennt sämtliche Störstoffe

(c) Branding Brothers / Chris Laistler
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Brantner Green Solutions optimiert mithilfe von KI das Container- und Muldenmanagement.

Die Brantner Gruppe mit Hauptsitz in Krems (NÖ) ist unter anderem in den Bereichen Abfall- und Ressourcenmanagement tätig. Mit dem Projekt „Hawkeye“ gelang Brantner Green Solutions ein Meilenstein in der bildbasierenden Erkennung von Objekten in der Abfallwirtschaft. Dank Künstlicher Intelligenz kann Hawkeye unterschiedlichste Gegenstände erkennen und auseinanderhalten. Konkret unterstützt Hawkeye beim Container- und Muldenmanagement. Alle Container werden gechipt und die Absetz-Positionen sind GPS-genau gespeichert. Auf diese Weise kann die Schüttung der LKWs automatisch überwacht werden. Hawkeye scannt den Chip, unterscheidet dann die Störstoffe und vergibt eine Schulnote, um die Gefahrenmatrix zu analysieren. Anhand der Durchschnittsgesamtnote können die Press-LKWs dynamisch zum richtigen Lagerplatz gelotst werden. Dazu hat man ein völlig neuartiges neurales Netz inklusive eines Prototyps für den LKW entwickelt, das für die Erkennung der Störstoffe verantwortlich ist.

Christoph Pasching, Head of digital solutions, verrät, dass das Projekt aus der Not heraus geboren wurde. „Unsere Kompostieranlage in Gneixendorf, das ,Erdenreich‘, ist auf den Biomüll aus der Bevölkerung angewiesen. Die Qualität des gesammelten Mülls ist aber leider meist nicht optimal und beinhaltet Störstoffe. Nur mit qualitativ hochwertigem Biomüll können Premiumerden oder -komposte hergestellt werden. Diese zeichnen sich durch ihre hervorragende Fähigkeit zur Wasserspeicherung aus. Die bereits existierenden technischen Lösungen auf dem Markt sind teuer und in unseren Augen nicht zufriedenstellend. Wir suchten nach einem System, das die Qualität der Schüttungen bewertet. Das gab den Ausschlag für die Entwicklung von Hawkeye – basierend auf der Technologie der Brantner AI.“

Vielfach anwendbar

Der besondere Vorteil gegenüber dem bisherigen Arbeitsprozess: „Bis jetzt war die Beurteilung der Qualität des bei einer Mülltour gesammelten Abfalls rein subjektiv und beruhte ausschließlich auf den Beobachtungen unserer Mitarbeiter. Das kostete Zeit.“ Mit Hawkeye ist keine Interaktion von den Angestellten notwendig – alles passiert autonom.

Die Brantner AI kann im Rahmen aller industriellen Use Cases, bei denen es um Überwachung und/oder Qualitätskontrolle geht, zum Einsatz kommen. Generell bietet sie Unterstützung bei Prozessen, bei denen etwas „erkannt“ werden muss. „Ein konkreter Anwendungsfall ist etwa die Bewertung von Paletten“, sagt Pasching. „Die Brantner AI prüft die eingehenden Retourpaletten und bestimmt, welcher von vier Qualitätsstufen die Palette entspricht. Bei Textilien kann unser System Beschädigungen oder Verschmutzungen erkennen und somit den Qualitätscheck übernehmen.“

Aber es können auch Chargennummern kontrolliert und für die korrekte Weiterleitung sorgen. „Auch in Baumärkten kann sie die Zustandskontrolle übernehmen und erkennen, ob ein Zementsack aufgerissen ist, schief eingeschlichtet oder falsch bedruckt wurde. Die Brantner KI kann überall da zum Einsatz kommen, wo eine Abweichung von der gewünschten Norm entdeckt werden muss“, sagt Pasching. „Die Anwendungsmöglichkeiten werden weder durch Branchen noch Art der Produkte eingeschränkt. Wir hören uns an, was der Kunde genau benötigt, und schneiden die KI-basierte Lösung auf diesen zu.“


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