Konzerthaus

Vier Töne als geheime Liebesbotschaft

Alban Bergs von sprechenden Noten durchsetzte „Lyrische Suite“, dazu Stücke von Strauss und Mahler: Chen Reiss und die Symphoniker unter Lahav Shani gefielen im Konzerthaus.

Nervöses Zwölfton-Zittern voll gespannter Erwartung, plötzlich ein kollektiver Aufschrei von A und F auf H und B, so laut es mit aufgesetzten Dämpfern nur geht: Alban Bergs Liebesgeständnis an Franz Werfels Schwester Hannah Fuchs, die Tonbuchstaben sind die Initialen, die Berg im ganzen Stück versteckt hat. Es war Alma Mahler, die Berg den Kontakt zu ihrer zukünftigen Schwägerin in Prag hergestellt hatte und nach der kurzen Affäre gemeinsam mit Adorno als Postillon d‘amour jahrelang den Briefverkehr zwischen den Verheirateten abwickelte. Berg vertonte in seiner „Lyrischen Suite“ für Streichquartett die hoffnungslose Liebesgeschichte. Seine Angebetete nahm das Geheimnis mit ins Grab. Erst in ihrem Nachlass fand man die von Berg kommentierte Partitur mit der Geschichte bis zum tragischen Liebestod samt „Tristan“-Zitat im letzten Satz.

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