Leopold Museum

NFT-Kunst: Jetzt muss Schiele durchs Virtuelle gehen

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Ab 16. Mai verkauft das Leopold-Museum NFT-Daten von 24 Schiele-Bildern. Damit möchte man den Erwerb eines neu entdeckten Frühwerks des Malers finanzieren.

Gerade erst das Licht der Öffentlichkeit erblickt, schon als Cashcow auf die ungeheuren Weiden der Kryptokunstwelten geschickt: Egon Schieles bislang verschollen geglaubtes Porträt seines Onkels „Leopold Czihaczek am Klavier“ von 1907. Samt effektvoller Enthüllung präsentierte Hans Peter Wipplinger, Direktor des Leopold-Museums, dieses bisher nur von einer historischen Fotografie bekannte Frühwerk.

Es ist ein selten großformatiges Gemälde aus dieser für Schiele noch untypischen Phase, in der er erst einmal „durch Klimt ging“, wie er es später ausdrücken sollte. Neben dem spätimpressionistischen Stil – den eigenen expressiven findet er erst um 1910 – erinnert auch das Sujet an den bewunderten Älteren: War das populärste Werk Klimts in seiner Zeit doch „Schubert am Klavier“, heute vergleichsweise unbekannt, da im Krieg verbrannt. Nur (Öl-)Skizzen erhielten sich, eine davon hängt im Leopold-Museum in der Dauerausstellung. Wo nach mehrwöchiger Restaurierung auch Schieles kulturbeflissener gestrenger Vormund, Oberinspektor der k. k. österreichischen Staatsbahnen, am Flügel Platz nehmen wird. Für die nächsten fünf Jahre hat Wipplinger das Gemälde als Leihgabe von den Besitzern sichern können. Um wen genau es sich dabei handle, werde allerdings nicht verraten, nur so viel: Das Bild stamme aus Wien und weise eine lückenlose Provenienz aus dem Czihaczekschen Familienumkreis auf.

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