Kanzler Nehammer löste durch eine populistische Ansage ein Beben an der Börse aus. Auf eine Klarstellung seitens der Regierung oder Öbag wartete man am Freitag vergeblich.
Wien. „Alle Wirtschaftsliberalen fallen jetzt gleich in Ohnmacht“, sagte ÖVP-Chef und Bundeskanzler Karl Nehammer in einem Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“. Tatsächlich fielen sie aus allen Wolken. Denn laut Nehammer gehören „Zufallsgewinne bei Unternehmen mit staatlicher Beteiligung“ dem Volk. Deshalb sei es legitim, dass diese Gewinne, die etwa der Verbund-Konzern aufgrund der hohen Energiepreise erzielt, „für die Menschen verfügbar gemacht“ werden. Auf die Frage, ob er an Gewinnabschöpfung denke, antwortete der Kanzler: „Ich habe dem Finanzminister und der Wirtschaftsministerin den Auftrag gegeben, Vorschläge vorzulegen.“