Für Ausbildung und Personal soll es rasch Maßnahmen geben. Das große Schrauben am System wird in Gremien verlagert.
Wien. Der Sozialminister hat sich die Latte hochgelegt. Als die Caritas zuletzt vor einer „Pflegekatastrophe“ warnte, kündigte Johannes Rauch eine Pflegereform noch vor dem Sommer an. Er gehe zudem davon aus, „dass auch die Caritas dann sagen wird: ,Das ist die Reform, auf die wir gewartet haben.‘“
Klingt nach einem großen Finale nach Dekaden des Wartens. Zu Recht? Ulrike Famira-Mühlberger zweifelt. Die stellv. Direktorin des Wirtschaftsforschungsinstituts leitete eine der Arbeitsgruppen der unter Minister Rudolf Anschober gegründeten (und schon abgeschlossenen) Taskforce Pflege. „Die großen Brocken, die zu bearbeiten sind – Personalmangel, die Entflechtung der Finanzierungsströme, und die Verbesserung der Bedarfsteuerung –, das alles kann nicht bis zum Sommer fertig sein. Insofern ist es nicht sinnvoll, die Erwartungen jetzt hoch zu hängen. Sonst wird nur schnell gemacht, was sich bis dahin ausgeht, und das wird dann als Reform verkauft. Besser wäre es, bald einen Fahrplan zu präsentieren.“