Die baltische Wienerberger-Tochter etwa leidet unter den Sanktionen gegen Russland.
Als der heimische Ziegelkonzern Wienerberger 2017 in Estland ein Werk erweiterte, sah die Welt noch anders aus. „Im Baltikum, in Russland, scheint die Zukunft rosig zu sein“, sagte der regionale Manager Margus Puusepp damals einer lokalen Zeitung. Fünf Jahre später scheint zumindest die Zukunft Russlands düster. Seit dem Überfall auf die Ukraine wurde der große Nachbar der drei Baltenstaaten vom Westen mit Sanktionen bestraft, viele internationale Unternehmen hatten sich aus dem Land zurückgezogen und der Handel mit dem Land brach ein. Wienerberger will sich heute auf Anfrage der „Presse am Sonntag“ weder zum russischen noch zum baltischen Markt äußern.
Laut estnischen Medien leidet der Baustoffkonzern aber unter den Folgen des Kriegs. Demnach hat die baltische Wienerberger-Tochter, die im Nordosten Estlands Ziegel herstellt, im vergangenen Jahr rund 60 Prozent seiner Produktion nach Russland exportiert. Man suche nun Märkte, die den russischen ersetzen könnten.