Die Niederösterreicherin Verena Greilinger teilt das Leben mit zwei Kindern auf ihrem Instagram-Profil. Dadurch biete sie eben mehr Projektionsfläche für ungewollte Ratschläge, erzählt sie.
Muttersein

Labyrinth der ungefragten Ratschläge

Das Muttersein ist eine Rolle, bei der scheinbar alle mitreden können. Ratschläge sind da ständige Begleiter. Dabei überschreiten diese allzu oft Grenzen und führen mitunter zu großen Verunsicherungen.

Zu viel gestillt, zu wenig gestillt. Zu früh in der Kindergruppe, zu spät in der Kindergruppe, überhaupt in der Kindergruppe. Zu viel Essen, zu wenig Essen, das falsche Essen. Die falsche Trage, der falsche Kindersitz, die falsche Haltung, der falsche Schnuller, der falsche Kinderwagen, das falsche Fläschchen. Kann man als junge Mutter überhaupt etwas richtig machen? „Ich habe eigentlich ein gutes Urvertrauen“, sagt Verena Greilinger, „ich stelle nicht infrage, dass ich etwas kann“.

Ein Gespür dafür, zu erraten, wann es ihren beiden kleinen Söhnen gut geht und wann schlecht, das habe sie, wie wohl jede Mutter. Doch dann würden die Ratschläge kommen, oft in ohnehin stressigen, schwierigen Situationen. „Man ist vor diesen Ratschlägen nicht gefeit“, sagt Greilinger. „Man hinterfragt dadurch sehr viel. Was sich gestern noch richtig angefühlt hat, fühlt sich plötzlich seltsam an. Man wird verängstigt. Unsicher.“ Auf ihrer Instagram-Seite teilt die 31-Jährige viele Aspekte ihres Lebens als Mutter. Freizeit, Familie und alles, was die Kinder ins Leben mitbringen. Freilich, dadurch sei sie „eine größere Anlaufstelle für unüberlegte, manchmal dumme Meldungen“. Aber selbst dann würden viele die Grenzüberschreitung nicht verstehen, die ungewollte Ratschläge mit sich bringen würden. Denn im Ratschlag sei ja auch die Kritik mehr oder weniger subtil versteckt, dass die Mutter etwas falsch mache.

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