Black Monday

Ein Börsenmonat, so grauslich wie lang nicht mehr

Wall Street
Wall StreetAPA/AFP/GETTY IMAGES/Michael M.
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Technologieaktien sind in die Tiefe gerasselt. Doch auch Gold und Bitcoin haben schon lang keinen so schlimmen April mehr erlebt.

Auf den Finanzmärkten fallen wieder reihenweise historische Rekorde, und so etwas ist normalerweise kein gutes Zeichen. Auf die höchste Teuerung in den USA seit 40 Jahren – 8,5 Prozent – reagierte die US-Notenbank Fed mit der stärksten Zinserhöhung seit 22 Jahren – nämlich um gleich 0,5 Prozentpunkte auf die Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent.

Sonst hebt die Fed die Zinsen in Viertelprozentpunkt-Schritten an. Das letzte Mal gab es im Mai 2000 eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt auf 6,5 Prozent. Es folgte eine zweieinhalb Jahre währende Aktienbaisse, die als Platzen der Dotcom-Blase in die Geschichte einging.
Am vergangenen Freitag erlebten die Börsen einen der bisher schlimmsten Tage des heurigen Jahres. Wegen erhöhter Rezessionsangst verlor der Dow Jones mehr als 1000 Punkte oder drei Prozent, der breiter gefasste S&P 500 gab gar um 3,5 Prozent nach. Damit setzt sich der Trend vom April fort. Für den Aktienmarkt war der vorige Monat der schlechteste April seit 52 Jahren. Der S&P 500 gab um neun Prozent nach. Dabei ist der April sonst ungewöhnlich gut. In den vergangenen 30 Jahren stieg der S&P in diesem Monat im Schnitt um 2,3 Prozent. Kein anderer Monat war auch nur annähernd so ertragreich.


Heuer wurde jedoch ein April-Negativrekord eingestellt. Am tiefsten nach unten ging es für den einstigen Börsenstar Netflix, der in diesem einen Monat fast die Hälfte seines Werts verlor, gefolgt vom Medizintechnikunternehmen Align Technology und dem Chip-Designer Nvidia, die rund ein Drittel ihres Werts einbüßten. Um mehr als 20 Prozent nach oben ging es einzig für den Kurznachrichtendienst Twitter, dessen Aktie von der angekündigten Übernahme durch Elon Musk profitierte.

Für den Technologiegiganten-Index NYSE Fang+ war es nicht nur der schlimmste April, sondern überhaupt der schlechteste Monat seit siebeneinhalb Jahren, also seit es den Index gibt. Das Barometer, das sich aus den Tech-Werten Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Meta, Nvidia, Netflix, Tesla und den beiden chinesischen Titeln Baidu und Alibaba zusammensetzt, rasselte um 19 Prozent in die Tiefe.

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