Musik

Gedenken mit der Geige

Haitzmann ist auch Teil der Band Alma, die zeitgenössische Volksmusik macht.
Haitzmann ist auch Teil der Band Alma, die zeitgenössische Volksmusik macht.Die Presse/Clemens Fabry
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Mit „Those We Lost“ legt Matteo Haitzmann sein Albumdebüt vor – und arbeitet die Ausgrenzung von Homosexuellen während der Aids-Ausbreitung auf.

In einem Tagebuch, 1990 veröffentlicht, fand Matteo Haitzmann Inspiration für sein neues Album. Der Geiger befasste sich dafür intensiv mit der Zeit der 1980er- und 1990er-Jahre, als zum ersten Mal die Krankheit Aids diagnostiziert wurde. „Die Recherche ging mir sehr nahe“, sagt Haitzmann.

Im autobiografischen Buch „Aids – Andere Inseln deiner Sehnsucht“ erzählt der Schweizer Marc-Philippe Meystre vom Alltag mit seinem Lebensgefährten Nik, einem Barockgeiger, der an HIV erkrankt und schlussendlich an Aids gestorben ist. „Ich kann mich an viele Vormittage erinnern, an denen ich immer wieder darin gelesen habe und weinend in meinem Arbeitszimmer gesessen bin“, erzählt Haitzmann, der selbst auf Barockgeige spezialisiert ist. „Als schwuler Mann hat das einen weiteren Aspekt für mich, weil dieses Trauma auf gewisse Weise zu meinem schwulen Erbe dazugehört.“ Den Song „Tell Me What to Do“ von seinem neuen Album widmete er Meystre.

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