Die Inflation befindet sich aktuell auf Rekordniveau. Manche Aktien bewähren sich dennoch langfristig als Felsen in der Brandung. Denn sie können Preissteigerungen überproportional an ihre Kunden weitergeben und haben so einen Schutzschild.
Bei einigen Unternehmen steht aktuell zu befürchten, dass die inflationsbedingt steigenden Arbeits- und Materialkosten ihre Gewinne schmälern. Qualitätswachstumsunternehmen werden unserer Einschätzung nach deutlich weniger betroffen sein. Dazu zählen Firmen, die über einen Anlagehorizont von fünf Jahren ein jährliches zweistelliges Wachstum des Gewinns je Aktie erwarten lassen. Der Grund liegt insbesondere in den ökonomischen Burggräben, die mit Preissetzungsmacht und hohen Bruttomargen einhergehen.
Hohe Margen
Preissetzungsmacht ermöglicht es Unternehmen, steigende Kosten weiterzugeben. Ein Beispiel ist der globale Luxuskonzern Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH). Trotz Pandemie und wirtschaftlicher Turbulenzen erhöhte das Unternehmen die Preise für seine Markenprodukte 2020 um vier bzw. fünf Prozent. Diese Preissetzungsmacht ist seit langem etabliert: Louis Vuitton brachte 2009 eine Damenhandtasche für 400 Euro auf den Markt. Genau diese Tasche zählte 2021 zu den Verkaufsschlagern – mit einem Kaufpreis von 1.600 Euro. Die hohen Bruttomargen geben Unternehmen wie LVMH oder auch Hermès das notwendige Fundament, um Innovationen umzusetzen und in ihre Marken zu investieren, damit sie dauerhaft begehrenswert bleiben.
Viele Qualitätsunternehmen schaffen durch die Einführung neuer Technologien oder Produkte konkreten Mehrwert für ihre Kunden und sichern sich so Preiserhöhungen. Essilor Luxottica, ein Augenoptik-Konzern, hat es kürzlich nach jahrelanger Forschung geschafft, Brillengläser zu entwickeln, die das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit bei Kindern um 67 Prozent verlangsamen. Auch Akquisitionen beschleunigen Gewinnwachstum langfristig. So hat sich etwa bei LVMH der Umsatz seit der Akquise von Dior im Jahr 2017 um 150 Prozent erhöht.
Solide Bilanzen
Schlussendlich ist es aber nicht nur die Preissetzungsmacht, die vielen Luxusunternehmen ein Schutzschild vor Inflation bietet. Da steigende Preise zu höheren Zinsen führen, können auch solide Bilanzen einen Unterschied machen. Wir glauben, dass Fundamentaldaten einen wesentlichen Einfluss auf die Aktiendaten haben. Ein Indikator ist die langfristige Umsatzentwicklung. Wir bleiben also unserer Philosophie treu und investieren weiterhin langfristig in nachhaltig wachsende Qualitätsunternehmen, was sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unserer Erfahrung nach besonders bezahlt macht.
Informationen
Comgest ist eine internationale Boutique für Investments in Aktien der Industrie- und Schwellenländer. Sie ist zu 100% im Besitz der Mitarbeiter und Firmengründer. Diese seit über 30 Jahren bestehende solide Partnerschaft ist die Basis eines von Benchmarks und Indizes unabhängigen Qualitätswachstumsansatzes. Mit Büros in Europa, Asien und Nordamerika verwaltet Comgest ein Vermögen von 41,2 Milliarden Euro (Stand der Daten 31. Dezember 2021) und betreut Anleger rund um den Globus, die ein auf Langfristigkeit abzielendes Aktieninvestment anstreben.
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