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Warum die Währungshüter zunehmend Kopfschmerzen haben

EZB-Präsidentin Christine Lagarde konnte sich bisher noch nicht zur Zinswende durchringen. Der Druck wird aber laufend stärker.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde konnte sich bisher noch nicht zur Zinswende durchringen. Der Druck wird aber laufend stärker.IMAGO/teamwork
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Während in den USA bereits zwei Zinsanhebungen durchgeführt wurden, wartet man in der EZB mit der Zinswende noch ab. Der Druck durch die Inflation steigt jedoch von Monat zu Monat. Im Sommer könnte es so weit sein.

Christine Lagarde müsse nur in den Europäischen Verträgen nachschauen, dort würde sie die Antwort auf ihr vorgebliches Dilemma finden. Diese Kritik schallte der EZB-Präsidentin im April von deutschen Ökonomen entgegen, als sich die Zentralbank nicht dazu durchringen konnte, die Zinswende einzuleiten. Man wolle erst einmal das Anleihenkaufprogramm auslaufen lassen und die Lage noch beobachten, so der Sukkus von Lagardes Rede nach der jüngsten Zinssitzung.

Das Dilemma, das dieser zögerlichen Haltung zugrunde liegt, ist, dass die europäische Wirtschaft gerade erst die Coronapandemie hinter sich lässt und durch den Ukraine-Krieg einen neuen Schock verdauen muss. Die Währungshüter haben daher die Sorge, mit Zinserhöhungen die Konjunktur abzuwürgen (und die Zinskosten für die Staaten zu erhöhen). Für die kritisierenden Ökonomen kein taugliches Argument. Denn das Mandat der EZB betreffe vor allem die Sicherung der Preisstabilität. Diesem Ziel müssten alle anderen Ziele untergeordnet werden.

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