Steiermark

Die Bohrer-Spezialisten

(c) Wieland
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Die Johann Eberhard GmbH feierte im Vorjahr nicht nur ihr 75-Jahr-Firmenjubiläum sondern erzielte auch das beste Wirtschaftsjahr seit der Firmengründung.

»„Das bekannteste Produkt in unserem Haus ist der Alu-Speed-Eisbohrer, der weltweit bei jedem Skirennen verwendet wird.“
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Andreas Eberhard, Geschäftsführer und Miteigentümer Johann Eberhard GmbH

Wenn man eine Bohrmaschine kauft und der mitgelieferte Bohrsatz ist hochwertig, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um einen Bohrer der Industriefamilie Eberhard aus St. Josef in der Weststeiermark handelt. Denn die Johann Eberhard GmbH ist Spezialist für Bohrer, Fräser und Versenker-Lösungen für die Holzbearbeitung. Rund 80 Prozent der angebotenen Werkzeuge werden von holzverarbeitenden Anwendern genutzt.

Begonnen hat alles mit dem Firmengründer Johann Eberhard, einem Huf- und Wagenschmied, der das Handwerk des Bohrer-Schmiedens im Lavanttal lernte und 1946 in der Weststeiermark sesshaft wurde. Seine Söhne Josef und Helmut Eberhard haben das bis dahin vielseitige Unternehmensgeschäft mit Landmaschinenhandel und -reparatur, Geräte- und Kanalstrebenbau dann langsam Richtung Bohrer weiterentwickelt.

„Heute machen wir die weltbesten Forstnerbohrer und andere Spezialbohrer“, sagt Josef Eberhard.

Ein Forstnerbohrer ist ein Zylinderkopfbohrer, der im Möbelbau zum Beispiel zum Herstellen von Scharnierloch-Bohrungen und das Bohren von Küchenkastentüren verwendet wird. Der Forstnerbohrer ist das wichtigste Produkt des steirischen Familienbetriebs. „Das bekannteste Produkt in unserem Haus ist jedoch der Alu-Speed-Eisbohrer, der weltweit bei jedem Skirennen verwendet wird“, sagt Andreas Eberhard, der das Familienunternehmen heute als dritte Generation zusammen mit Christoph Riegler in der Geschäftsführung führt.

Riegler ist nicht aus der Familie. „Es ist für uns wichtig, auch einen externen Geschäftsführer im Boot zu haben, der für uns nicht nur die kaufmännischen Agenden mitführt, sondern auch wichtig ist, wenn es einmal zu kleineren Familienkonflikten kommt, der dann versucht, diese Themen zu glätten beziehungsweise auch zu vermitteln“, sagt Andreas Eberhard, der technischer Geschäftsführer ist.

Export in 46 Länder

Sechs Gesellschafter hat die Johann Eberhard GmbH. Das Unternehmen, das weltweit in 46 Ländern mit seiner Marke „Fisch“ präsent ist, läuft und entwickelt sich sehr gut. „Zur Zeit arbeiten wir am Anschlag, das heißt, wir sind mit der Fertigung an den Kapazitätsgrenze angekommen“, sagt Andreas Eberhard. „Wir werden aber sukzessive weiter ausbauen. Es ist schon geplant, neue Fertigungshallen zu bauen und auch in neue Maschinen zu investieren.“ In eineinhalb Jahren soll die Produktionsfläche durch einen Zubau um ein Viertel vergrößert werden.

Eberhard produziert und vertreibt aktuell über 2,5 Millionen Werkzeuge. 40 Prozent macht die Marke Fisch aus. Den größeren zweiten Teil bilden die OEM-Produkte, wo Eberhard für namhafte Markenartikler fertigt.

Neben den USA sind vor allem Deutschland und Frankreich wichtige Märkte – gefolgt von allen anderen europäischen Staaten. Der Vertrieb reicht aber auch bis Japan, „wo wir langjährige Kunden haben – und neuerdings auch Australien“, sagt Riegler.

Serien-Rekordergebnisse

16,1 Millionen Euro hat das Familienunternehmen zuletzt umgesetzt – und gibt an, das vergangene Jahr 2021 mit dem achten Rekordumsatz in Folge abgeschlossen zu haben. 2021 sei auch „das beste Wirtschaftsjahr seit der Firmengründung“ gewesen. Und einen weiteren Grund hatte das Familienunternehmen mit seinen rund 120 Beschäftigten zu feiern: Das Vorjahr markierte das 75-Jahr-Jubiläum der Johann Eberhard GmbH.

Johann Eberhard GmbH

Firmensitz: St. Josef (Weststeiermark)
Gründung: 1946
Eigentümerfamilie: Eberhard, befindet sich in der 3. Generation
Umsatz 2021: 16,1 Millionen Euro
Beschäftigte: 120
Branche/Tätigkeit: Metallverarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Werkzeugen für holzverarbeitende Anwender


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