Pulitzer-Preis für Berichte über den Sturm aufs Kapitol

Mehrere Journalisten der "Washington Post" waren vor Ort, als die Barrikaden vor dem Kapitol durchbrochen wurden.
Mehrere Journalisten der "Washington Post" waren vor Ort, als die Barrikaden vor dem Kapitol durchbrochen wurden.(c) APA/AFP/OLIVIER DOULIERY
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Die Attacke erschütterte im Vorjahr die Vereinigten Staaten. Die "Washington Post" bekam den Pulitzer-Preis, weil sie ein „gründliches und unerschrockenes Verständnis“ davon vermittelte.

Bereits fünf Pulitzer-Preise in der (relevantesten) Kategorie "Dienst an der Öffentlichkeit" hängen bei der "Washington Post" bereits an der Wand. "Und wir fügen stolz einen Sechsten hinzu", sagte Fred Ryan, der Herausgeber der Zeitung, am Montag strahlend. Ausgezeichnet wurde die "Washington Post“ nicht für eine Einzelleistung, sondern für eine Teamarbeit: die Berichterstattung über den Angriff auf das US-Kapitol im Jänner 2021. Daran waren rund 100 Personen beteiligt, schreibt die „Post“. Dazu gehören nicht nur Berichten über den Tag des Sturms an sich, sondern auch Recherchen zu Sicherheitslücken, Einzelschicksalen und schließlich natürlich Auswirkungen auf die Nation.

Das Blatt habe die Auszeichnung in der Kategorie "Dienst an der Öffentlichkeit" für seine "überzeugend erzählten und anschaulich präsentierten Berichte über den Angriff auf Washington" erhalten, hieß es. Diese hätten der Öffentlichkeit ein "gründliches und unerschrockenes Verständnis über einen der dunkelsten Tage der Nation vermittelt“.

Zum Hintergrund: Am 6. Jänner 2021 hatten Anhänger von US-Präsident Donald Trump den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt, um zu verhindern, dass der Wahlsieg seines demokratischen Herausforderers Joe Biden bestätigt wird. Bei dem Angriff kamen fünf Menschen ums Leben. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie, bei der viele Abgeordnete und Senatoren um ihr Leben fürchteten, erschütterte das Land. Trump hatte seine Anhänger bei einer Ansprache vor der Erstürmung angestachelt.

15 der 22 Kategorien der Pulitzer-Preise sind journalistischen Arbeiten vorbehalten, von investigativen Geschichten über Fotos bis zu Karikaturen. Die Auszeichnung wird aber auch für Literatur sowie für Musik und Theater vergeben. Die Preisträger bestimmt eine Jury, die an der New Yorker Columbia-Universität angesiedelt ist.

Eine besondere Erwähnung bei der 106. Vergabe des wohl bekanntesten Journalistenpreises der Welt erhielten die Journalisten aus der Ukraine "für ihren Mut, ihre Ausdauer und ihr Engagement für wahrheitsgemäße Berichterstattung während Wladimir Putins so rücksichtsloser Invasion ihres Landes", hieß es zur Begründung bei der Verleihung in New York am Montag. Der russische Präsident hatte im Februar den Befehl für einen Einmarsch in die Ukraine gegeben. Bei ihrer Arbeit vor Ort starben seitdem mehrere Reporterinnen und Reportern.

(APA/dpa/red.)

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