Mit Susanne Kraus-Winkler erhält der Tourismus eine Staatssekretärin, die das Hotelgeschäft von Kindesbeinen an gelernt hat und in der Branche weit über die österreichischen Grenzen hinaus vernetzt ist. Und die ÖVP hat wieder eine Unternehmerin im Regierungsteam.
Der Stoßseufzer in der Tourismusbranche war groß nach dem Rücktritt von Elisabeth Köstinger. Sie wurde als „erste echte Tourismusministerin“ gesehen. Und schon wurden Befürchtungen laut, dass einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes politisch wieder als Anhängsel in irgendein Ministerium „verräumt“ wird. Mit der Kür von Susanne Kraus-Winkler als neue Staatssekretärin für Tourismus im aufgewerteten Wirtschaftsministerium ist dieses Worst-Case-Szenario vom Tisch. „Eine echte Fachfrau“, meinte ein Hotelmanager. Führenden Hoteliers und Gastronomen attestieren der neuen Staatssrekretärin Kompetenz und ein großes Netzwerk.
Tatsächlich ist Kraus-Winkler in einem Hotel aufgewachsen. Im Hotel am Sachsengang in Groß-Enzersdorf bei Wien. Das von ihrem Vater geführte Haus galt einst als Leitbetrieb, war eines der ersten Seminarhotels, das diesen Namen verdiente. Dort lernte Kraus-Winkler die Sonnen- und Schattenseiten eines familiengeführten Tourismusunternehmens. Zu den Schattenseiten zählt sicher, dass der Patriarch die Zügel zu lange nicht aus der Hand gab. Seine Tochter managte mittlerweile die City Club samt Pyramide bei der SCS. Fast hätte sie das Hotel mit ihrem Ehemann, dem früheren SCS-Vorstand Michael Kraus gekauft. Doch darauf wurde nichts. Mittlerweile ist das Paar am Loisium in Langenlois beteiligt, Winkler-Kraus ist dort auch Geschäftsführerin.