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Es darf keine Denkverbote geben

Zur Wasserstofferzeugung müssen mehr Varianten überlegt werden.
Zur Wasserstofferzeugung müssen mehr Varianten überlegt werden.(c) Getty Images
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Wasserstoff & E-Fuels. Die Diskussionen um synthetische Kraftstoffe und Atomkraft müsse breiter geführt werden, um gute Lösungen zu finden.

Eine Entlastung des hohen Energiepreises könne durch erneuerbare Energie bewerkstelligt werden. Beim Strom sorgt Österreich mit einem hohen Wasserkraftanteil schon für viel sauberer Energie im Strommix. „Mittel bis langfristig muss es Lösungen geben, wie man aus Strom andere speicherbare und transportfähige Energieträger herstellt“, sagt der Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich. Eine dieser Lösungen sehen Experten in Wasserstoff und Elektrokraftstoffen, sogenannten E-Fuels. Wasserstofftechnologie bedingt, dass aus erneuerbarem Strom über einen Elektrolyseur Wasserstoff gewonnen wird. „Dafür ist sehr viel erneuerbarer Strom notwendig“, gibt Greiner zu bedenken. „Am sinnvollsten ist erneuerbarer Strom, der direkt in anderen Prozessen eingesetzt werden kann und man nicht erst in einen zweiten Energieträger umwandeln muss.“

Auf diesem Gebiet gibt es einige innovative Ideen. Manche davon werden aber gerade hierzulande nicht gern diskutiert, weil sie als ideologisch indiskutabel gelten. Etwa beim Thema Atomstrom. „Ich bin kein Freund der heutigen konventionellen Atomkraft, aber es darf keine Denkverbote geben und man muss gegenüber neuen Entwicklungen stets offen sein“, leitet Axel Greiner ein, der mit großem Interesse neue Konzepte verfolgt, die zwei der größten Probleme der Kernenergie sofort lösen würden: einerseits das Anfallen und Lagern von hochradioaktivem Müll. „Es wird an kleinen Reaktoren geforscht, die keine Kernschmelze verursachen und in denen hochradioaktive Reststoffe weiter genutzt werden könnten.“ Andererseits das Thema Sicherheit: Sogenannte Dual-Fluid-Reaktoren schalten sich im Störungsfall selbst ab und würden damit keine Gefahr darstellen. „Mit solchen Reaktoren könnte man Wasserstoff erzeugen, aber das setzt voraus, dass wir uns von alten Denkmustern lösen“, sagt Greiner. „Wenn wir ernsthaft das Klima retten wollen, führt uns die Diskussion an solchen Themen nicht vorbei.“

Wasserstoff und E-Fuels könnte man auch vermehrt herstellen, wenn man die regenerative Energie verstärkt im Süden Europas und Nordafrika erzeugt, weil dort die Sonne intensiver scheint. „Aber dazu braucht es Speicherungs- und Transportlösungen, damit unsere Wirtschaft diesen Strom nutzen kann.“ Wasserstoff und E-Fuels könnten nach Greiners Meinung auch in der E-Mobilität eine wachsende Rolle spielen: „Nämlich in Bereichen, die heute nur schwer oder gar nicht durch Batteriesysteme zu ersetzen sind, wie zum Beispiel Schiff-, Flug-, Schwer- und Fernverkehr“, sagt der Präsident der Industriellenvereinigung OÖ.

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