Die ukrainische Schriftstellerin Oksana Sabuschko zieht eine direkte Linie von den Hauptwerken der russischer Literatur zum Massaker von Butscha – und trifft auf kaum Kritik.
Die russische Literatur? Man liege ganz falsch, wenn man sie „noch immer für europäisch und humanistisch“ hält. In Wirklichkeit habe sie „200 Jahre lang ein Weltbild genährt, in dem man den Verbrecher nicht verurteilt, sondern bedauert“. Tolstoi, Dostojewski, Turgenjew: alles durchsetzt von „kindisch-passiver Unempfindlichkeit gegenüber dem Bösen“. So seien wir „zurzeit Augenzeugen davon, wie die Wahl der Lektüre das Schicksal von Millionen beeinflusst“: Der „Weg der Bomben und Panzer“ werde „von Büchern geebnet“.