Mittagsglosse

Pyrrhus ist ein Vorarlberger

Markus Wallner
Markus WallnerAPA/DIETMAR STIPLOVSEK
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Markus Wallner bleibt Landeshauptmann. Der ÖVP wird das mehr schaden als nutzen.

Es geht sich noch einmal aus für Markus Wallner. Die Grünen widerlegen ein weiteres Mal das Klischee, eine Chaostruppe zu sein und zeigen in Vorarlberg ein Ausmaß an Koalitionstreue, das nicht viele Parteien bei so einer Gelegenheit gezeigt hätten. Trotz massiver Vorwürfe der Steuerhinterziehung und der Korruption dürfen die ÖVP und Wallner im Ländle weiter regieren.

Ob das dem angeschlagenen Landeshauptmann langfristig hilft, ist eine andere Frage. Die Korruptionsvorwürfe gegen seine Person wären ja noch abwehrbar gewesen, da sie nur auf einer eidesstattlichen Erklärung eines anonymen Zeugen beruhen. Aber mit seiner Aktion, Laptop, Ipad und Handy just an jenem Tag zu tauschen, an dem bekannt wird, dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht gegen seine Person prüft, hat er sich angreifbar gemacht. Jetzt steht der Verdacht der versuchten Beweismittelvernichtung im Raum - und den wird er nicht mehr los. Selbst der ÖVP-Klubchef im Landtag musste einräumen, dass die Optik nicht gut ist.

Markus Wallner wird weiter regieren, aber sein Image ist schwer angekratzt. Der ÖVP wird das mehr schaden, als das ein rascher Wechsel an der Spitze getan hätte. So gesehen ist der abgewehrte Misstrauensantrag ein Pyrrhussieg auf vorarlbergerisch. Fast könnte man glauben, die Grünen hätten es genau darauf angelegt. Aber da unterstellt man ihnen vielleicht doch zu großes strategisches Geschick.

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