Gastkommentar

Wahlen in Nordirland: Das Lachen der Michelle O'Neill

Gewinnerinnen. Michelle O'Neill (Mitte li.) und Mary Lou McDonald machen zwei Tage nach der Wahl ein Selfie.
Gewinnerinnen. Michelle O'Neill (Mitte li.) und Mary Lou McDonald machen zwei Tage nach der Wahl ein Selfie.APA/AFP/PAUL FAITH
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Nordirland. Der Wahlsieg der Partei Sinn Féin ist historisch und bedeutet eine Zäsur für das Land. Drei Lehren nach der Wahl.

Der Autor:

Dr. Dieter Reinisch
(* 1986) ist gebürtiger Österreicher, Historiker und forscht zu irischer und britischer Politik und Geschichte an der School of Political Science and Sociology, National University of Ireland in Galway.

Michelle O'Neill strahlt seit den Wahlen in Nordirland am vergangenen Donnerstag über das ganze Gesicht. Gemeinsam mit der Sinn-Féin-Präsidentin Mary Lou McDonald lacht sie immer wieder in die Fernsehkameras, als die Ergebnisse der einzelnen Wahlkreise bekannt gegeben werden.

Mit ihr an der Spitze hat die republikanische Partei Sinn Féin (SF) erreicht, was nie passieren hätte sollen: eine katholische-nationalistische Partei hat die meisten Erststimmen und die meisten Sitze im Regionalparlament Stormont erhalten. Ihre pro-britische unionistische Rivalin, die Democratic Unionist Party (DUP), hat angekündigt die Regierungsarbeit zu boykottieren. Das seit Montag wieder tagende Regionalparlament ist somit von Beginn an weitgehend handlungsunfähig.

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