„Ich hatte meine Dosis an Politik“, sagt der ÖVP-Altkanzler auf Servus TV. Sein Rückzug aus der Politik sei final. Warum drängt er dann ins Rampenlicht?
Hat Sebastian Kurz das Licht der Öffentlichkeit vermisst? Warum wird er am Samstag auf dem ÖVP-Parteitag auftreten? Warum gibt er auf Servus TV Ex-ORF-Mann Gerhard Jelinek eine Stunde lang ein Interview? Entstanden ist das Gespräch in der Politischen Akademie der ÖVP eigentlich für die mäßig kritische Doku „Kurz mal weg“ – für die unter anderem Ex-Ministerin Elisabeth Köstinger, Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer oder Journalistin und Twitterantin Anna Dobler befragt wurden. Die Doku wird am Mittwochabend ausgestrahlt, das ganze Interview online veröffentlicht – und man wird nur so halb schlau daraus. Was hat Kurz davon?
Verändert hat sich der Altkanzler in den wenigen Monaten seit seinem Rücktritt nicht. Er sagt immer noch gerne „wir“ und „man“ statt „ich“, baut viele druckreife Sätze und ein paar eigenartige Metaphern („Wenn sich gewisse Fenster auftun, kann man sich entscheiden, wohin man abbiegt.“). Vor allem aber ist er exzellent darin, seine Sicht der Dinge so dazustellen, als wäre eine andere Interpretation weit hergeholt.