Eine Szene aus Nariman Alievs „Homeward“ – einer von vielen ukrainischen Filmen, die seit 2014 bei internationalen Festivals reüssierten.
Filmschau

"Filmland Ukraine": Wie man Kriege überlebt

Das Wiener Metro-Kino zeigt vom 12. bis 31. 5. eine Auswahl jüngerer Filme aus dem umkämpften Land. Schon vor der russischen Invasion erzählten sie vom Alltag im Schatten des Krieges. Und davon, wie man trotz allem weitermacht.

In Mariupol scheint die Sonne. Ein ganz normaler Tag im Mai: Die Vögel zwitschern, das Leben plätschert dahin, im Stahlwerk laufen die Öfen auf Hochtouren. Das Bezirksgericht verwarnt jemanden wegen „Verstößen gegen die Regulierung der Freizeit- und Sportfischerei“. Und im örtlichen Volkshaus proben Schülerinnen und Schüler ihre Einlagen für die Feierlichkeiten zum nahenden „Tag des Sieges“.

Als auf dem Sportplatz MG-bewehrte Soldaten vorbeiexerzieren, blicken die Männer, die davor Backgammon spielen, nicht einmal auf. Nur Durchsagen im Radio erinnern an die Gegenwart von Gefahr: „In Sartana wurde gestern eine Trauerprozession beschossen. Fünf Personen starben vor Ort, zwei im Krankenhaus.“ Über den Krieg wird getuschelt, nicht gesprochen: „Wenn sie nur nicht nach dem 9. Mai angreifen“, flüstert ein banger Mann zu seiner Bekannten.

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