Interview

Militärhistoriker: "Daraus folgt nicht der Dritte Weltkrieg"

(c) IMAGO/ITAR-TASS (IMAGO/Peter Kovalev)
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Der deutsche Militärhistoriker Sönke Neitzel sieht in seinem Land nicht mehrheitlich Pazifisten. Die Bundeswehr zweifle aber, ob sie überhaupt „kriegsbereit“ werden kann. Österreich mache es sich „im Windschatten der Geschichte" bequem.

Die Presse: Herr Neitzel, wie sehen Sie die Pazifismus-Debatte, in der Deutschland gerade steckt?

Sönke Neitzel: Wenn man meint, die Deutschen seien pazifistisch, ist das eine Fehlwahrnehmung. Natürlich gibt es Pazifisten, aber die waren nie in der Mehrheit: Nicht bei der Wiederbewaffnung, nicht beim Nato-Doppelbeschluss, nicht beim Kosovo-Krieg, nicht in Afghanistan. Gewiss ringt die deutsche Gesellschaft um das richtige Argument. Aber Deutschland ist keine pazifistische Nation. Die Umfragen zeigen, dass die Deutschen bereit sind, selbst Kampfeinsätze außerhalb der Landesgrenzen mitzutragen, wenn der Sinn verstanden wird.

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