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Reisen durch Frankreich

Kalkfelsen und Fledermäuse in Nouvelle-Aquitaine

Neben dem Cognac ziehen die trichterförmige Girondemündung und das Médoc mit seinen Spitzenweinen individualistische Reisende an.

Lang schon bevor es Cognac gab, hieß Cognac Cognac. Im elften Jahrhundert tauchte der Name auf, 1215 erhielt die Burg das Stadtrecht. Schon im 17. Jahrhundert wurde Weißwein destilliert, um ihn für den Export haltbar zu machen – er fand in England und Übersee dankbare Abnehmer. Im deutschsprachigen Raum wird die Diskussion, ob es sich um Weinbrand oder doch um Branntwein handelt, heißblütig geführt. Der Zauber des Cognacs besteht im Mischungsverhältnis, der „Assemblage“ (Verblenden) verschiedener Jahrgänge und Lagen. Ältere Ursprungsmaterialien erhöhen das Prestige des Destillats. Neben dem Cognac produziert die Region einen Aperitif, den süßen Pineau des Charentes, Mischung aus unfermentiertem Traubenmost mit destilliertem Schnaps aus Trester oder Obst. Knapp 20.000 Einwohner leben in Cognac, der Kleinstadt an der Schleife des Flusses Charente.

Martell, Otard, Hennessy

„Wenn wir den Fluss und das Produkt nicht hätten, wären wir gar nichts“, meint Séverine, die seit 30 Jahren in Cognac wohnt. „Früher waren wir eher ein Geheimnis. Als ich im Alter von 15 herkam, fiel mir auf, dass die Menschen kaum sprachen. Extrem zurückhaltend waren die.“ Heute wehe Öffnungswind durch die Straßen: „ Junge Leute aus Lyon oder Paris kommen, eröffnen Lokale oder Geschäfte und bringen etwas Urbanes.“ Eine zeitgenössische Variante des Cognacgenusses findet sich im Cocktail „Summit“, wo der Weinbrand oder Branntwein mit Limonade und Ingwer gemischt wird. Puristen würden sich im Grab umdrehen.

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