Pizzicato

Der Zickenkrieg der „Wags“

Liegt es an der notorischen Erfolglosigkeit des englischen Fußballs und am Nervenflattern der „Three Lions“, die sich beim Elferschießen im EM-Finale gegen die stolzen Italiener in Wembley eher wie aufgescheuchte Hühner mit schlotternden Knien und dem Herzen in der Hose gebärdeten?

Nach den Kickern – sofern sie in Liverpool oder Manchester im Titelkampf nicht von ausländischen Trainern und Mitspielern mitgerissen werden – kräht kein Hahn.

Enfants terribles wie Paul Gascoigne gab es indessen zuhauf, die eher abseits des Rasens in den Pubs und Clubs zur Hochform aufliefen – und mitunter Flugzeuge in fliegende Pubs und Clubs verwandelten. In Wayne Rooney oder James Vardy fand „Gazza“ kongeniale Nachahmer. Aber auch sie sind längst domestiziert von ihren Frauen, die auf der Insel und am Boulevard als „Wags“ – Wives and Girlfriends – eher berüchtigt denn berühmt sind.

Coleen Rooney und Rebekah Vardy waren Busenfreundinnen, bis Coleen den Tratsch in den Boulevardblättern las, den sie mit ihren Freundinnen „exklusiv“ auf Instagram geteilt hatte – und mit Rebekah, der vermeintlich „falschen Schlange“, brach. Der Zickenkrieg ist unter dem Schlagwort „Wagatha Christie“ nun Gegenstand eines Prozesses am High Court – wenngleich sich doch das Allermeiste eher unter der Gürtellinie abgespielt hat. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2022)

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