Quergeschrieben

Lasst uns doch endlich das Donau-Kraftwerk Hainburg bauen!

Geheizte Wohnungen sozial Schwacher im Winter sind etwas wichtiger als ein Paradies für Gelsen, Lurche und Molche.

Mit jedem neuen heimischen Wasserkraftwerk, so ließ es uns Klimaministerin Leonore Gewessler unlängst mit nicht wenig Pathos wissen, „bauen wir das Fundament für eine freies und unabhängiges Österreich.“ Das ist grundsätzlich völlig richtig. Denn Strom aus Wasserkraft ist bekanntlich klimafreundlich, verlässlich und vergleichsweise günstig. Vor allem aber stellt er eine geradezu ideale Möglichkeit dar, aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu entfliehen. Da hat Gewessler also schon recht.

Umso befremdlicher ist, dass Österreich – auch unter dem Einfluss grüner Ideologie auf alle Parteien – weiterhin freiwillig einen erheblichen Teil dieser wertvollen Ressource einfach brachliegen lässt, indem die Republik seit 40 Jahren darauf verzichtet, die letzte der zehn ursprünglich angedachten Staustufen an der Donau zu errichten – das seit den 1950er-Jahren geplante Donau-Kraftwerk Hainburg. Mit einer Jahresproduktion von etwa zwei Milliarden Kilowattstunden Strom würde es die an der Donau produzierte Strommenge auf einen Schlag um etwa 25 Prozent erhöhen, was ein wesentlicher Beitrag zur Stromerzeugung des Landes wäre. Zum Vergleich: Die rund 15.000 Solaranlagen produzieren zusammen etwa 1,5 Milliarden Kilowattstunden, also deutlich weniger, als Hainburg erzeugen könnte. Und das stark abhängig von den Launen des Wetters.

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