Forschungsfrage

Warum ist OP-Kleidung grün und ein Arztkittel weiß?

Imago/blickwinkel (imago stock&people)
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Der Dresscode von Gesundheitspersonal hat freilich hygienische Gründe. Aber auch Physik und Psychologie spielen bei der Farbwahl mit.

Die Vorstellung ist ungewohnt. Noch im 19. Jahrhundert trugen die „Götter in Weiß“ meist Schwarz. Ein Gedanke schwang aber schon damals mit: „Man wollte sich durch das feine Gewand abheben“, berichtet Andreas Leithner, Vizerektor für klinische Agenden der Med-Uni Graz. Die elegante Kleidung wurde jedoch nur selten gewaschen und so mit Viren und Bakterien kontaminiert. Erst Mediziner wie Robert Koch oder Ignaz Semmelweis zeigten, wie wichtig die Hygiene ist. Weil Buntes eher ausbleicht, wenn man es oft reinigt, kam man auf weiße Wäsche. „Außerdem sieht man schnell, wenn etwas schmutzig ist“, sagt Leithner. „Dann muss man sich rasch umziehen.“

Manche Patientinnen oder Patienten würden aber auch erwarten, dass ihre Ärztin oder ihr Arzt Weiß trägt, schildert der Mediziner. Umgekehrt gebe es immer mehr Kolleginnen und Kollegen, die weiße Kleidung ablehnen, weil sie nicht als Autorität wirken, sondern den Menschen beratend auf Augenhöhe begegnen wollen. Ein Trend gehe also – vor allem in privaten Ordinationen – dahin, Polos oder Privatkleidung zu tragen.

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