Die Popularität des Wettgehens nahm seit den 1880er-Jahren beständig zu.
Geschichte des Gehens

Barfuß von Wien nach Paris

Die Anfänge des modernen sportaffinen Gehens sind in England zu finden, wo man bereits im 19. Jahrhundert einschlägige Wettbewerbe veranstaltete. Hand in Hand mit der Etablierung eines neuen Gesundheitsbewusstseins fügte sich das Gehen ideal in den Zeitgeist der Jahrhundertwende.

Ich weiß nicht genau warum, aber seit geraumer Zeit durchquere ich die Stadt deutlich schneller als sonst. Sitzt mir immer noch der Corona-Stress im Nacken, oder ist es die Ungeduld des zunehmenden Alters? Wie auch immer: Meine Schritte haben sich merklich beschleunigt. Und wenn der Körper sich schneller bewegt, eilen ebenso die Gedanken dahin, in alle Richtungen, auch in die Vergangenheit. Denn da war das körperbetonte Schnell- und Distanzgehen einmal eine viel bestaunte Novität. Eine Attraktion und Unterhaltung für die Massen, die ausdauernde Geher lautstark anfeuerten, bisweilen aber auch ungeniert verspotteten.

Die Anfänge des modernen sportaffinen Gehens sind in der kompetitiven Kultur Englands zu finden, wo man bereits im 19. Jahrhundert einschlägige Wettbewerbe veranstaltete. Schon im Jahr 1866 fanden hier erstmals Meisterschaften im Wettgehen statt. Ab den 1880er-Jahren setzte die Verbreitung auf dem europäischen Kontinent ein, wobei die zurückgelegten Entfernungen rasch zunahmen. Hand in Hand mit der Etablierung eines neuen Körper- und Gesundheitsbewusstseins fügte sich das Gehen ideal in den Zeitgeist der Jahrhundertwende. Auch in Wien waren in jenen Jahren immer häufiger ambitionierte Geher anzutreffen. Eigene Vereine wurden gegründet, wie der „Erste Wiener Distanz- und Dauergeherclub“ oder der „Gehsportklub Austria“.

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