Pandemie, Ukraine-Krieg, explodierende Energie- und Lebensmittelpreise, steigende Zinsen. Für arme Länder ist das zu viel.
Die konkreten Ursachen für Revolutionen und Umstürze sind von Land zu Land immer verschieden. Dennoch kann man die dieswöchigen Ereignisse in Sri Lanka, samt gewalttätigen Protesten gegen die Regierung und Schießbefehl für das Militär, als Fanal für jene Krisen sehen, die schon bald auf die Welt zukommen dürften. So braut sich global ein perfekter Sturm zusammen: stark steigende Preise – vor allem bei Energie und Nahrungsmitteln – bei gleichzeitig schwächerem BIP-Wachstum.
Für die Menschen in den Industrienationen bedeutet dies Reallohnverluste und sinkenden Lebensstandard. Wesentlich drastischer spüren es jedoch die Einwohner von Schwellen- und Entwicklungsländern.
Die Inflation
30 Prozent betrug die Inflationsrate im April in Sri Lanka. Und so war der Anstieg der Reispreise auf für viele nicht mehr leistbare Höhen einer der Gründe für den Ausbruch der aktuellen Proteste. Global liegt Sri Lanka mit dieser Inflationsrate aber gar nicht an der Spitze. Die Türkei etwa vermeldete zuletzt sogar eine Rate von fast 70 Prozent.