Programmierte Hungersnot

In Nahost geht die Angst vor Brotaufständen um

Im Nahen Osten ist stark von Weizenimporten aus der Ukraine abhängig.
Im Nahen Osten ist stark von Weizenimporten aus der Ukraine abhängig.Getty Images
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Der Brotpreis ist um ein Drittel gestiegen. Kredite sollen die Not lindern. Russland liefert gestohlenes Getreide aus der Ukraine nach Syrien.

Istanbul. Millionen Menschen im Nahen Osten droht wegen des Ukraine-Kriegs eine Hungersnot. Die Brotpreise steigen seit Kriegsbeginn im Februar stark und bringen einige Staaten der Region an die Belastungsgrenze, weil das Getreide knapp wird: Die Ausfuhren der Ukraine sind im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zurückgegangen. Nach Berechnungen der UNO sind Nahrungsmittel im Schnitt um rund 30 Prozent teurer als noch vor einem Jahr.

„Putin macht mit diesem Krieg auch einen Krieg mit Hunger“, sagte die deutsche Entwicklungsministerin, Svenja Schulze, laut der Deutschen Welle kürzlich bei einem Besuch in Beirut. In den betroffenen Nahoststaaten verschärft der Ukraine-Konflikt hausgemachte Probleme. Kredite internationaler Institutionen und Finanzspritzen befreundeter Staaten sollen die Not lindern – doch langfristige Lösungen sind nicht in Sicht.

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