Klima:Wandel

Ablasshandel an der Tankstelle

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Müssen wir uns fürs Autofahren und Heizen auch bald CO2-Rechte kaufen? Besser nicht. Der Emissionshandel der EU ist schlechter als sein Ruf.

Die Katze ist aus dem Sack: Ab 2035 werden in der EU keine Autos mit Benzin- und Dieselmotoren mehr zugelassen. So will es nicht nur die EU-Kommission, auch Paris und Berlin stünden nun mehrheitlich hinter der Idee, wie Medien dieser Tage kolportiert haben. Um die anhaltend hohen Treibhausgasemissionen im Verkehr zu drücken, kann und will sich Europa aber nicht auf das umstrittene Verbot der Verbrenner verlassen. Autofahren soll schon bald deutlich teurer werden – die Frage ist nur, wie.

Geht es um Regeln, Gesetze und Vorschriften, ist der Kontinent unumstrittener und höchst kreativer Klimaweltmeister: Von Verboten über Steuern bis zum Strafzoll ist alles recht, was hilft, Emissionen einen Preis zu verpassen. Der bisher größte Wurf gelang zur Jahrtausendwende, als in Brüsseler Rekordzeit von nur drei Jahren der weltweit wichtigste Markt für CO2-Verschmutzungsrechte aus dem Boden gestampft wurde. Seit 2005 müssen rund 12.000 europäische Industriebetriebe und Stromerzeuger im Rahmen des Emissionshandels (EU ETS) für jede Tonne Kohlendioxid, die sie ausstoßen, ein Zertifikat kaufen. Inzwischen ist die Idee 30-fach kopiert, ein Fünftel der globalen Treibhausgasemissionen sind über ähnliche CO2-Märkte mit Preisschildern versehen.

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