Gerüst

Wir Knochenmänner

Unser Gerüst sieht nur so leblos aus: Es wird dauernd umgebaut und baut den Körper um.
Unser Gerüst sieht nur so leblos aus: Es wird dauernd umgebaut und baut den Körper um. Science Photo Library/picturedesk
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Unser Gerüst stützt und schützt uns nicht nur, es steht biochemisch in innigem Kontakt mit anderen Geweben und Organen.

Der Tod wird traditionell als sensenschwingender Knochenmann dargestellt, wohl deshalb, weil in dem Dauerhaftesten, was von uns bleibt, ohnehin kein Leben scheint, sondern es dem restlichen Körper nur zum Stützen und Schützen dient, und als Lager, aus dem Baustoffe wie Kalzium und Phosphate gezogen und in das Gifte wie Schwermetalle entsorgt werden.

Aber in Knochen herrscht Leben wie nirgends sonst: Sie sind nicht ein für alle Mal errichtet – „Bone is not stone“ steht in manchen Lehrbüchern –, sondern werden ständig auf- und abgebaut, von knochenbildenden Osteoblasten und knochenfressenden Osteoklasten. Gerät deren Balance außer Kraft, drohen Ausdünnung, Osteoporose, oder Versteinerung, Osteopetrose. Gefürchtet ist vor allem Erstere, sie stellt sich ein, wenn mit dem Altern Signalstoffe aus dem Körper schwinden, bei Frauen nach dem Klimakterium das Sexualhormon Östrogen. Dann schwinden auch die Knochen.

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