Rendite

Wenn plötzlich alle Anlageklassen fallen

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Aktien, Anleihen, Bitcoin und selbst Gold: Zuletzt stürzten fast alle Anlageklassen im Gleichklang ab, und das ist historisch äußerst ungewöhnlich. Die Spielregeln haben sich vor allem wegen der Notenbanken geändert.

New York. Immer wieder verweisen Berater auf eine Daumenregel, wonach ein ausgewogenes Portfolio eines Durchschnittsinvestors zu 60 Prozent aus Aktien und 40 Prozent aus Anleihen bestehen sollte. Je nach Risikobereitschaft, Alter und persönlichen Anlagezielen könne sich dieses Verhältnis auch auf 40 Prozent Aktien und 60 Prozent Anleihen drehen.

Ein etwas älterer Investor beispielsweise solle mehr Anleihen halten als ein jüngerer Anleger, der jahrzehntelang investiert bleiben kann, so die Empfehlung der Experten.

Generell ergeben solche groben Einordnungen nicht sehr viel Sinn. Jeder Anleger ist anders, und außerdem ignoriert diese Regel andere Anlageklassen wie Bargeld, Immobilien, Rohstoffe oder Kryptowährungen. Aber unerfahrene Einsteiger konnten sich lang immerhin an einer groben Idee orientieren, die ihnen die ersten Schritte erleichterte. Blöd nur, dass damit nun Schluss ist. Ein neues Zeitalter ist angebrochen, in dem sich die meisten Anlageformen im Gleichklang entwickeln. Schuld daran sind großteils die Zentralbanken.

Begonnen hat das Drama eigentlich schon vor der Pandemie. Allerdings hat 2019 kaum jemand aufgeschrien, weil fast alle Investments an Wert gewonnen haben.

Die Konjunkturmotoren liefen halbwegs rund, trotz des brodelnden Handelskriegs zwischen den USA und China. Die Geldpolitik der Fed in den USA und der Europäischen Zentralbank agierte stützend, etwaige Zinserhöhungen wurden wegen der theoretischen Aussicht auf eine Konjunktureintrübung sofort auf Eis gelegt. Die Fed fasste bereits wieder Zinssenkungen ins Auge, obwohl die geldpolitische Unterstützung der Jahre davor weitere Anhebungen gerechtfertigt hätte.

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