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Dominic Thiem: Die Suche nach dem Erfolgserlebnis

Dominic Thiem möchte in Genf auf die Siegerstraße zurückkehren.
Dominic Thiem möchte in Genf auf die Siegerstraße zurückkehren.(c) REUTERS (SUSANA VERA)
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Genf bietet Dominic Thiem die letzte Chance, vor den French Open in Paris doch noch ein Match zu gewinnen.

Genf/Wien. In Genf unternimmt Dominic Thiem seinen insgesamt sechsten Anlauf, um erstmals seit seinem Comeback ein Spiel zu gewinnen. Bisherige Versuche in Marbella, Belgrad, Estoril, Madrid und Rom scheiterten. Von elf bislang gespielten Sätzen konnte der Niederösterreicher nur einen gewinnen. Die Bilanz ist ernüchternd, Thiem aber klammert sich an Fortschritte, die speziell zuletzt in Rom zu sehen waren, als er den Italiener Fabio Fognini beim 4:6, 6:7 (5) im zweiten Satz voll forderte. Das Spiel sei „echt in Ordnung“ gewesen, befand der 28-Jährige, dessen Aufwärtstrend sich auch in der Statistik niederschlug.

Das Verhältnis zwischen Winnern (20) und unerzwungenen Fehlern (22) war nahezu ausgeglichen, das war in den Partien zuvor längst nicht der Fall gewesen. Und: Vereinzelt funktionierte auch die Topspin-Vorhand – sie ist nach wie vor das größte Problem – wieder.

Der Abstand zu den Besten

Ein Manko, das Thiem Zeit seiner Karriere begleitet, entpuppte sich auch gegen Fognini als Hindernis. Der Schützling von Nicolás Massú verwertete nur eine von sieben Breakchancen (Fognini zwei aus drei). Dabei wären es vor allem Erfolgserlebnisse bei engen Spielständen, die Thiems Selbstvertrauen den so wichtigen Boost geben könnten. Denn noch konnte sich der US-Open-Champion von 2020 bei keinem seiner bisherigen Turniere seit seinem Comeback „hineinspielen“, also ein oder zwei Runden gewinnen, um den nötigen Rhythmus zu erlangen. Thiem war schon vor seiner neunmonatigen Verletzungspause ein Spätstarter gewesen, hatte in Erstrundenmatches oftmals Probleme, steigerte sich dann aber im weiteren Turnierverlauf.

Genf ist für den Rechtshänder auch die letzte Chance, vor den am Sonntag beginnenden French Open in Paris noch Selbstvertrauen zu tanken. Sein Auftaktgegner in der Schweiz, Qualifikant Marco Cecchinato, wird davon definitiv mehr haben. Er hat zwei Matches in der Qualifikation am Wochenende bereits erfolgreich bestritten. Beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Paris wird Thiem unabhängig vom Abschneiden in der Schweiz aber gewiss nicht zum Favoritenkreis zählen. Das ursprüngliche Ziel nach dem Comeback, bei den French Open „auch die Besten fordern zu können“, dürfte sich als frommer Wunsch erweisen. Es braucht keine direkten Duelle, um zu erahnen, dass Thiem von Konkurrenten wie Carlos Alcaraz, Novak Djoković oder Stefanos Tsitsipas derzeit kleine Welten trennen.

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