FC Bayern

Das Lewandowski-Dilemma

APA/AFP/CHRISTOF STACHE
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In München ist die Situation trotz Meistertitel angespannt. Im Mittelpunkt: Der wechselwillige Lewandowski und der angezählte Sportvorstand Salihamidžić.

München. Im Biergarten ließ sich Robert Lewandowski noch einmal in Lederhose feiern. Doch es könnte die letzte Meisterparty des 33-Jährigen in München gewesen sein, der Weltfußballer macht inzwischen auch öffentlich Druck für einen schnellen Abschied vom FC Bayern. „Wenn ein Angebot kommt, dann müssen wir darüber nachdenken – auch für den Verein. Beide Seiten müssen an die Zukunft denken“, hatte der Pole nach dem 2:2 zum Saisonabschluss in Wolfsburg gesagt. „Gut möglich, dass es mein letztes Spiel für den FC Bayern war.“

Die Bayern-Bosse pochen allerdings weiter auf eine Vertragserfüllung ihres Torschützenkönigs. „Er hat bei uns Vertrag bis zum 30. Juni 2023. Und solange wird er spielen bei uns“, meinte Präsident Herbert Hainer. Tatsächlich schließt aber auch Hainer einen Lewandowski-Abgang im Sommer nicht mehr kategorisch aus. „Es kann ja sein, dass sich beide Seiten darauf einigen.“

Hainer klärte zudem auf, dass Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić im Gespräch mit Lewandowskis Berater Pini Zahavi ein Angebot für eine Vertragsverlängerung gemacht hätten. „Und das ist anscheinend nicht angenommen worden“, sagte Hainer.

Während es Lewandowski offenbar zum FC Barcelona zieht – die Spanier sind sich einem Medienbericht zufolge bereits mit dem Stürmer einig – will die Bayern-Spitze den Wechsel freilich vermeiden. Sie müsste eine Nachfolgerlösung realisieren, und die würde sich schwierig gestalten. Schon beim Wettbieten um Dortmund-Star Erling Haaland war man gegen die Premier-League-Klubs machtlos, nun wird Sadio Mané ins Spiel gebracht, doch wieso der in Liverpool so erfolgreiche Senegalese nach München kommen sollte, bleibt unklar. Und den ebenfalls genannten ÖFB-Stürmer Saša Kalajdžić (VfB Stuttgart) und Lewandowski trennen fußballerisch noch Welten.

Sportvorstand Salihamidžić wäre einmal mehr gefordert, doch das Vertrauen in den 45-Jährigen ist in München ohnehin nicht das größte. Auch den Anhängern liegt die Lewandowski-Personalie schwer im Magen. Vielleicht auch deshalb bekam Salihamidžić am Samstagabend beim Meisterempfang im Biergarten den Frust einzelner Fans ab. „Bild“ zufolge wurde er ausgebuht.

(red.)

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