Es läuft alles andere als glatt: Seit Freitag liegt die Übernahme Twitters auf Eis. Nun soll Elon Musk Firmengeheimnisse veröffentlicht haben.
Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk wird zum Krimi: Nachdem er vom Unternehmen fordert, mehr Details zu den Fake-Accounts zu bekommen, soll er jetzt vertrauliche Informationen veröffentlicht haben: "Die Rechtsabteilung von Twitter hat gerade angerufen, um sich darüber zu beschweren, dass ich ihre Geheimhaltungsvereinbarung verletzt habe", twitterte Musk. Er habe enthüllt, dass die Stichprobengröße für die Kontrollen der Social-Media-Plattform zu automatisierten Nutzern 100 beträgt.
Der Unternehmer hatte am Freitag angekündigt, den 44 Milliarden Dollar schweren Übernahme-Deal mit Twitter vorübergehend auf Eis gelegt zu haben. Er erwarte, dass das Social-Media-Unternehmen zunächst einmal Daten über den Anteil seiner gefälschten Konten zur Verfügung stelle, wolle aber weiterhin an dem Geschäft festhalten.
Doch damit nicht genug...
In einer weiteren Wendung in Musks Angebot, Twitter zu kaufen, nahm er auch den algorithmischen Feed der Plattform ins Visier. "Sie werden vom Algorithmus auf eine Art und Weise manipuliert, die Ihnen nicht bewusst ist", sagte er. Die Nachricht erregte die Aufmerksamkeit des ehemaligen Twitter-CEO Jack Dorsey. "Es wurde einfach entwickelt, um Ihnen Zeit zu sparen, wenn Sie eine Weile nicht in der App sind", sagte Dorsey zu Musk.
Behauptungen, dass Twitters algorithmischer Feed "definitiv" darauf ausgelegt sei, zu manipulieren, konterte Dorsey: "Nein, er wurde nicht entwickelt, um zu manipulieren. Er wurde entwickelt, um dich darüber zu informieren und auf den neuesten Stand zu bringen, womit du dich beschäftigst", sagte Dorsey. "Das kann aber unbeabsichtigte Folgen haben."
Musk schon mal in rechtlichen Schwierigkeiten wegen Tweets
Später schien Musk seinen Kommentar zurückzunehmen. "Ich unterstelle dem Algorithmus keine Böswilligkeit, sondern eher, dass er versucht zu erraten, was Sie lesen möchten und dabei unbeabsichtigt Ihre Ansichten manipuliert/verstärkt, ohne dass Sie dies bemerken", sagte er.
Sollte Musk tatsächlich die Geheimhaltungsvereinbarung gebrochen haben, wäre dies nicht das erste Mal, dass einer seiner Tweets ihn in rechtliche Schwierigkeiten bringt. Im Jahr 2018 erregte sein berühmt gewordener Tweet "Finanzierung gesichert" die Aufmerksamkeit der US-Börsenaufsichtsbehörde, was zu einem 40-Millionen-Dollar-Vergleich mit der Behörde führte, den er nun aufzuheben versucht.
(APA/bagre)