Immobilienmarkt

Chinas Immobilienverkäufe erleben stärksten Einbruch seit 2006

APA/AFP/NOEL CELIS
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Die Verkäufe sanken im April wertmäßig um mehr als 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Baubranche steht allerdings nicht nur wegen der Pandemie unter Druck.

Der Coronalockdown in Metropolen wie Shanghai hat die chinesischen Immobilienverkäufe im April so stark einbrechen lassen wie seit 16 Jahren nicht mehr. Sie sanken wertmäßig um 46,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie aus den am Montag veröffentlichten Daten des Statistikamts hervorgeht. Von Jänner bis April summierte sich das Minus auf 29,5 Prozent.

Die Baubranche steht allerdings nicht nur wegen der Pandemie unter Druck. Die Regierung hat ihre Kampagne gegen Spekulanten verschärft - auch aus Sorge vor einer Immobilienblase. Zudem hat die Krise um den angeschlagenen Immobilienriesen Evergrande viele potenzielle Hauskäufer verschreckt, die befürchteten, dass ihre Projekte nicht fertiggestellt werden.

Maßnahmen in mehr als 80 Städten

Um gegenzusteuern, haben seit Jahresbeginn mehr als 80 Städte Maßnahmen ergriffen, um die Nachfrage anzukurbeln. Dazu gehören Subventionen, niedrigere Hypothekenzinsen und geringere Anzahlungen. Die Aussichten für den Immobilienmarkt bleiben allerdings wegen wochenlanger Lockdowns in Dutzenden von Städten wie der 26 Millionen Einwohner zählenden Wirtschaftsmetropole Shanghai düster.

"Da eine Wiedereröffnung nicht in Sicht ist, bietet eine geringfügige Senkung der Untergrenze für Hypothekenzinsen potenziellen Erstkäufern von Wohneigentum wenig Unterstützung", sagte der China-Chefvolkswirt des Finanzhauses Nomura, Ting Lu. Er fügte hinzu, dass erhöhte Unsicherheit, steigende Arbeitslosigkeit und geringere Einkommenszuwächse zum Einbruch bei den Hausverkäufen beigetragen hätten.

(APA)

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