Der britische Premier kündigt eine harte Linie gegenüber der EU an, drängt aber die Unionistenpartei zum Einlenken bei der Bildung einer Einheitsregierung.
Feuer zu löschen war nie seine Stärke. Großbritanniens Premierminister Boris Johnson agiert gern aggressiv, provokant, aber selten kalmierend. Am Montag lag es an ihm, einen Brand in Nordirland, den er selbst mitentfacht hatte, einzudämmen. Denn in Belfast blockiert die Partei der protestantischen Unionisten (DUP) die Regierungsbildung. Sie fordern ein, was Johnson ihr versprochen hat: den Bruch des Brexit-Abkommens mit der EU, um Warenkontrollen gegenüber dem Rest des Königreichs abzustellen. Eine Kooperation mit der erstmals stimmenstärksten irisch-republikanischen Sinn Féin verweigert die DUP freilich auch aus Angst vor einer Marginalisierung.