Greenpeace wirft sich in Schlauchbooten vor Tanker voll russischem Öl. Die großen Versicherer könnten deutlich mehr bewegen.
Analyse

Eine Waffe, wirksamer als jedes Öl-Embargo

Die EU verrennt sich bei ihrem Versuch, einen Ölboykott durchzuboxen. Dabei könnten andere den weltweiten Export russischen Erdöls viel eleganter stoppen: die Versicherungen.

Wien. Schön langsam wird es langweilig: Seit zwei Monaten debattieren Europa und die USA lautstark darüber, kein Öl und Gas mehr aus Russland kaufen zu wollen – und (fast) nichts passiert. Amerika verhängte zwar ein Embargo, aber das hat angesichts der geringen Importmengen nur symbolische Wirkung. Beim „heavy user“ Europa scheiterte indes am Montag ein neuerlicher Versuch, Ungarn und einige andere EU-Mitgliedsländer davon zu überzeugen, dass zumindest ein Boykott russischer Ölimporte wirtschaftlich verkraftbar wäre. So wird die Unsicherheit prolongiert, erreicht aber wenig.

Vielleicht ist es an der Zeit, das Gezerre um ein immer weiter verwässertes Importverbot in die EU zu beenden, stattdessen etwas Kreativität zuzulassen – und damit letztlich sogar mehr zu erreichen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.