Die SPÖ punktet derzeit mehr durch Schweigen als durch eine offensive Politik. Die macht derzeit eigentlich nur einer: Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Wien. Passable Umfrageergebnisse sind Pamela Rendi-Wagners Lebensversicherung. Um diese zu erreichen, setzt die SPÖ-Chefin auf dieselbe Strategie wie einst Grünen-Chef Alexander Van der Bellen: Ruhig verhalten, während andere schlecht dastehen. Die Misere der ÖVP lässt diesen Plan auch halbwegs gelingen – eine selbstbewusste, akzentuierte Politik sieht aber anders aus. Die macht in der SPÖ derzeit eigentlich nur einer: Hans Peter Doskozil.
Dem burgenländischen Landeshauptmann gebührt medial oft überproportional viel Aufmerksamkeit, wenn über die SPÖ gesprochen wird: Immerhin hat das Burgenland nur so viele Bewohner wie die zwei Wiener Bezirke Favoriten und Rudolfsheim-Fünfhaus zusammen. Der Grund dafür liegt mehr in der Schüchternheit seiner Genossen als an Doskozil selbst. Es gibt in der Sozialdemokratie derzeit sonst kaum jemanden, der an die Öffentlichkeit drängt.