150. Geburtstag

Bertrand Russell: Verdanken wir ihm, dass es uns noch gibt?

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Der britische Philosoph hat nicht nur Mathematik und Sprache auf logische Beine gestellt. Er war auch Literaturnobelpreisträger, ein rotzfrecher Polemiker – und ein Pazifist, den Hitler zum Krieg bekehrte.

Wer schreibt so etwas? Inmitten des publizistischen Schlachtgetümmels im Ersten Weltkrieg kursierte auf dem Campus von Cambridge ein Flugblatt: „Mordgierige Verrückte tun gut daran, sich selbst umzubringen. Vernünftige Leute sollten ihnen dabei aus dem Weg gehen.“ Der anonyme Verfasser rief indirekt dazu auf, den Dienst an der Waffe zu verweigern. Ein tollkühner Student? Klarheit verschaffte ein Einschreiben an den Herausgeber der „Times“:

„Sir, man hat sechs Personen zu Gefängnis und Zwangsarbeit verurteilt, weil sie dieses Flugblatt verteilt haben. Ich wünsche bekannt zu geben, dass ich der Autor bin. Hochachtungsvoll, Bertrand Russell“ – Professor an einer der ehrwürdigsten Universitäten der Welt, Mitglied des Hochadels, Erneuerer der Grundlagen der Mathematik und als Schöpfer der sprachanalytischen Philosophie einer der einflussreichsten Denker seines Jahrhunderts, ach was: bis heute.

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