Serbien

Welle von Bombendrohungen lähmt Belgrad

Ein Bild vom 9. Mai, dem "Tag des Sieges", der auch in Belgrad von vielen gefeiert wird und dazu genutzt wurde, zu zeigen, wen sie im Krieg in der Ukraine unterstützen.
Ein Bild vom 9. Mai, dem "Tag des Sieges", der auch in Belgrad von vielen gefeiert wird und dazu genutzt wurde, zu zeigen, wen sie im Krieg in der Ukraine unterstützen.APA/AFP/ANDREJ ISAKOVIC
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Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs wird das sanktionsunwillige Serbien von Bombendrohungen heimgesucht. Die Regierung sieht ausländische Nachrichtendienste am Werk und bleibt Beweise schuldig.

Kaum waren die Schüler in Serbiens Hauptstadt Belgrad am Montag zu ihren Ausbildungsstätten gelangt, wurden sie auch schon wieder nach Hause geschickt. Über 100 Schulen in der 1,7-Millionen-Einwohner-Stadt hatten zuvor dieselbe düstere Botschaft erhalten: „Auf dem Gelände der Schule befindet sich eine ungeheure Menge an Sprengstoff. Wir hassen uns, aber wollen jeden vernichten, der sich uns in den Weg stellt.“ Für Serbiens Gesetzeshüter begann die Arbeitswoche erneut mit einem ungeplanten Großeinsatz.

Einkaufszentren, Fußballstadien, Museen, der Flughafen, Studentenheime, der Zoo und selbst Brücken: Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs wird das zwischen Ost und West lavierende Serbien durch eine Welle mysteriöser Bombendrohungen gelähmt. „Der Spezialkrieg gegen Serbien setzt sich fort“, titelte am Dienstag die Belgrader Tageszeitung „Blic“. Das Mail, das die Belgrader Schulen erhielten, scheint von der Abschiedsbotschaft eines Amokläufers abgekupfert, der im September an einer Hochschule im russischen Perm acht Menschen tötete. Doch laut den bisherigen Erkenntnissen von Serbiens überfordert wirkenden Sicherheitsbehörden soll keineswegs ein Psychopath oder Einzeltäter hinter den bisher durchweg falschen Bombenalarmen stehen.

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