Mixed Reality

Snapchat stiftet Professur an TU Graz

Die Firma hinter der populären Kommunikationsplattform Snapchat finanziert an der Technischen Universität Graz (TU Graz) eine Stiftungsprofessur.

Das US-Unternehmen Snap unterstützt in den nächsten sechs Jahren die steirische Forschung im Bereich Mixed Reality. Bis zum Jahresende soll die Professur bereits besetzt sein, teilte die Universität am Mittwoch mit. Neben der TU Graz wird nur an zwei anderen Universitäten weltweit in Forschungsgruppen, Mixed Reality untersucht.

Das Unternehmen mit Sitz in Santa Monica (Kalifornien) finanziert eine Laufbahn-Professur inklusive Assistenz- und Post-Doc-Stellen am Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz. Schwerpunkte sollen die Entwicklung visionärer Softwaremethoden im Bereich Kameratechnologie, und die Erforschung neuer Ansätze visueller Informationsverarbeitung an der Schnittstelle von digitaler und physischer Realität sein. Mit der neuen Stiftungsprofessur sollen vor allem die perfekte visuelle Verschmelzung von Fotos mit computergenerierten Inhalten verfolgt werden. Die Position wird international ausgeschrieben, wie es vonseiten der TU Graz hieß. Die Arbeitsgruppe Mixed Reality soll neben der Professur auch vier Assistenzstellen sowie studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassen.

Forschungsbereich Mixed Reality nur an drei Unis weltweit

Das Unternehmen Snap Inc. ist auf Kameratechnologie spezialisiert und sieht in der Neuerfindung der Kamera die größte Chance, die Art und Weise zu verbessern, wie Menschen leben und kommunizieren. Die weit verbreitete Foto-App Snapchat ermöglicht es, Fotos und Clips zu versenden, die nach Versendung nur einige wenige Sekunden sichtbar sind. Monatlich nutzen rund 600 Millionen Menschen diese App. Die Smartphone-Kamera als das zentrale Tool und Schnittstelle zwischen der realen Welt der Nutzer und den Möglichkeiten und Anwendungen der digitalen Welt, lässt dabei zunehmend eine gänzlich neue "Mixed Reality" entstehen. "Wir sind davon überzeugt, dass Menschen in Zukunft ein noch größeres Interesse an digitalen Erlebnissen in unserer realen Welt haben werden und damit dies - beispielsweise über Augmented Reality Brillen - ganz natürlich gelingen kann, bedarf es weiterer Forschung", hielt Daniel Wagner, Director Computer Vision Engineering bei Snap Inc. fest.

Laut Horst Bischof, dem Vizerektor für Forschung an der TU Graz gebe es weltweit nur wenige Arbeitsgruppen im Forschungsbereich Mixed Reality - etwa in Cambridge, Zürich, oder eben Graz. "Die TU Graz ist stolz, in der Mixed Reality-Forschung zur Liga der ganz Großen zu gehören. Das beweist diese Zusammenarbeit einmal mehr", hielt der Professor für Computer Vision am Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen (ICG) der TU Graz fest. Das Institut forscht unter der Leitung von Dieter Schmalstieg seit vielen Jahren zur Mixed Reality. Die Investition in die Grundlagenforschung ermögliche es Informatikforscherinnen und -forschern, die Zukunft der Mixed Reality-Technologie mitzugestalten und letztlich würden auch die Studierenden profitieren.

(APA)

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