Werbeplakat für die Zahncreme „Kalodont“ um 1900
Erfindergeist

Wer steckte die Zahnpasta in die Tube?

Wurde die Zahnpasta in den USA, in Deutschland oder doch in Österreich zum schäumenden Massenprodukt? Und: Weshalb wird sie bis heute konsequent in eine Tube gesteckt? Eine Spurensuche.

Ob gestreift, einfarbig, mit oder ohne „extra Frische“: Die Zahnpasta gehört in europäischen Breiten zur täglichen Routine. Beinahe ebenso oft diskutiert werden die Fragen, ob die schäumende Substanz dabei zwei- oder dreimal zur Anwendung kommen und mehr oder weniger Fluorid enthalten sollte. Weit seltener hingegen wird danach gefragt, wer die Zahnpasta erfunden sowie in die handliche Tube gesteckt hat – und weshalb? Die Suche nach Antworten aber lohnt sich – führt sie doch in die USA ebenso wie ins österreichische Liesing.

„Die Zahnpasta ist keine Erfindung der Neuzeit, schon die alten Ägypter und die Römer haben darauf Wert gelegt, ihre Zähne sauber und gesund zu halten“, sagt die Historikerin Heide Liebhart. „Viel zu tun mit der Paste, die wir heute dafür verwenden, hatte das aber noch nicht“, so die Leiterin des Bezirksmuseums Liesing. Tatsächlich handelte es sich im Ägyptischen wie im Römischen Reich um Pulver (auch „Dentifricium“ genannt) aus zermahlenen Muschelschalen, Natron, Salz oder der Asche verbrannter Knochen. Zudem gebräuchlich waren mit Bimsstein und Marmorstaub bestreute Leinentücher, mit denen Zahnschmelz abgerieben wurde.

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