Das Kabinett des Bundeskanzlers zeigt bereits Schwachstellen. Aber auch rund um Verbindungen der Partei nach Moskau droht weiteres Ungemach.
Ein halbes Jahr regiert die Ampel, eine grüne Ministerin musste bereits zurücktreten. Nach Wahlniederlagen und schlechten Umfragewerten muss sich Olaf Scholz (SPD) nun um sozialdemokratisches Personal sorgen: Bei drei seiner sechs Kabinettsmitglieder gäbe es mehr oder weniger gute Gründe für einen Austausch. Zwei anderen SPDlern hängen ihre Kontakte nach Moskau nach.
1. Ein Urlaubsflug und andere Malheurs
Vor allem Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ist angezählt, seit bekannt wurde, dass sie ihren 21 Jahre alten Sohn in einem Bundeswehrhubschrauber zu einem Truppenbesuch in Norddeutschland mitgenommen hatte – von dem die beiden gleich in den Osterurlaub auf die nahe gelegene Insel Sylt aufbrachen. Sie behauptet, der Flug auf Staatskosten sei rechtlich gedeckt, deutsche Medien zweifeln das nun an. Die 261 Euro, die ein Ticket mit der Lufthansa gekostet hätte, hat sie zwar beglichen. Trotzdem stellt sich wegen des Familientrips mitten im Krieg in der Ukraine die Frage nach dem politischen Instinkt der Sozialdemokratin.