Sanktionen

CoolCola, Fancy und Street: Wie Coca-Cola-Klone Russlands Supermärkte erobern

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Infolge der Sanktionen gegen Russland ziehen sich zahlreiche Konzerne aus dem Land zurück. Schnell wurden der Bevölkerung russische Alternativen geboten, die stark an bekannte Produkte erinnern.

Nach dem Einmarsch in die Ukraine sieht sich Russland mit zahlreichen westlichen Sanktionen konfrontiert. Viele Unternehmen zogen sich bereits aus dem Land zurück. Damit die russische Bevölkerung beim Einkauf nicht auf bekannte Produkte westlicher Konzerne verzichten muss, wurden diese durch Eigenmarken ersetzt, die sich stark an den Originalen orientieren.

Nachdem sich neben Großkonzernen wie McDonald’s und Pepsi auch Coca-Cola vom russischen Markt verabschiedete, hat der lokale Hersteller Ochakovo damit begonnen, Produkte im Design der Kultmarke herzustellen. Aus Coca Cola wurde folglich CoolCola, Fanta wurde durch Fancy ersetzt und der Softdrink Street erinnert stark an Sprite.

Michail Chodorkowski, der jahrelang gefangen gehaltene ehemalige Oligarch, postet auf Twitter, es würde Coca-Cola-Produkte vereinzelt noch in den Supermärkten geben, die Preise dafür seien allerdings um 200 Prozent gestiegen.

Onkel Wanja wird nicht zu Russlands McDonald's

Auch für McDonald's soll eine russische Alternative gefunden werden. Nach der Ankündigung des Fast-Food-Riesen, seine Geschäfte in Russland zu beenden, verbreitete sich das Gerücht, der russische Lebensmittelkonzern Onkel Wanja würde die Geschäfte der amerikanischen Marke künftig übernehmen. Inzwischen hat Onkel Wanja in einer Aussendung bestätigt, kein Interesse an einer Übernahme der McDonald's-Filialen zu haben - zumindest vorerst.

Instagram-Klon Rossgram gestartet

Doch nicht nur bei Lebensmitteln werden westliche Marken kopiert. Nachdem Russland die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und Twitter sperrte, wurden schnell Alternativen ins Leben gerufen. Das Netzwerk Rossgram sieht so ähnlich aus wie Instagram und bietet letztlich dieselben Funktionen wie die amerikanische Vorlage, doch es sei ein „vaterländisches“ Produkt, etwas „Wahres“. Dass Rossgram wie auch das russische Facebook-Pendant Vkontakte von russischen Geheimdiensten gelesen wird, stört die Macher dabei nicht.

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