Tom Cruise wurden bei den Filmfestspielen in Cannes viele sehr brave Fragen gestellt. Lebendig wurde seine Antworten erst beim Thema Stunts.
Zu Ehren der Vorführung von "Top Gun: Maverick" ist am Mittwochabend die französische Luftwaffe über das Festspielhaus in Cannes geflogen. Genauer gesagt: die Kunstflugstaffel. Das Filmteam um Tom Cruise zeigte sich auf dem roten Teppich überrascht - und selbstredend begeistert.
Es ist das erste Mal seit 30 Jahren, dass Cruise zum Festival nach Cannes kam, wo er den neuesten "Top Gun" präsentierte. In der "Presse"-Kritik wird er übrigens so beschrieben: "Vielleicht einer der letzten Filme über Burschen und ihre Spielzeuge - aber auch einer der schönsten."(>> Zur Kritik).
Cruise stellte sich in Cannes auch einer journalistischen Frage-und-Antwort-Reihe. Wo er etwa erklärte, dass der Film wegen der Pandemie zwei Jahre zurückgehalten worden war - und er sich strikt geweigert hatte, ihn auf den Streamingdiensten zu veröffentlichen (großer Applaus). Es gebe eine "sehr spezifische Art, Filme für das Kino zu machen", sagte er, "und ich mache sie für die große Leinwand".
Sein Gesprächspartner, der französische Journalist Didier Allouch, stellte offenbar keine herausfordernden Fragen, sondern schmeichelte dem Schauspieler. So hörte man viele Gemeinplätze (Cruise sagte mehrmals, er interessiere sich "für Menschen, Kulturen und Abenteuer"). Viele brave Fragen, viele brave Antworten, wie die Anwesenden berichten. Und die Themen Liebe oder Religion waren eindeutig nicht vorgesehen.
Zumindest eine Replik ließ aber das Publikum aufhorchen - und brachte es zum Lachen. Bekanntermaßen absolviert Cruise Stunts in seinen Filmen gerne selbst, auch sehr aufwändige oder risikoreiche. Allouch fragte nach den Gründen: "Sie sind ein Familienmensch mit Kindern! Warum tun Sie es?" Die Antwort: "Würden Sie Gene Kelly fragen, warum er alle seine eigenen Tänze macht?"
(red.)