Contemporary Week. Internationale wie österreichische moderne und zeitgenössische Kunst steht vom 31. Mai bis 3. Juni 2022 im Mittelpunkt der großen Auktionswoche des Dorotheum.
Contemporary Week im Dorotheum: Im Palais Dorotheum in der Wiener City sowie online steht internationale Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, insgesamt mehr als 500 ausgewählte Arbeiten von Klimt bis Kenny Scharf, für Sammlerinnen und Sammler zur Disposition.
Andy Warhols 1974 nach einer Fotosession in Paris entstandenes Porträt seines Lieblingskünstlers, des Surrealisten und Fotografen Man Ray, ist ein Highlight der Versteigerung zeitgenössischer Kunst am 1. Juni 2022. Die im Dorotheum angebotene Version gelangt direkt aus Privatbesitz zur Auktion. In Man Rays Wohnung waren auf Vermittlung eines italienischen Galeristen, der die Serie beauftragt hatte, zwei Legenden aufeinandergetroffen. Warhol ließ 1973 den damals 83-jährigen Dada-Gott mit Zigarre und Seemannsmütze posieren. Im Dorotheum werden auch weitere Arbeiten des einflussreichen Pop-Artisten angeboten.
Expressiver Mix
Straßenkinder in Abidjan, Elfenbeinküste, inspirieren den 38-jährigen Maler Aboudia zu seinem elektrisierenden Mix aus afrikanischem Street Style und Westkunst-Avantgarde. Action Painting und Colour Field Painting des Abstrakten Expressionismus und Informel verbindet Sam Francis mit Elementen fernöstlicher Kalligrafie, so auch bei seiner Arbeit „SFP89-40“ aus 1989. Die Auktion umfasst weiters Werke u. a. von Jiri Georg Dokoupil, Antoni Tàpies, Emilio Vedova, Carla Accardi, Enrico Castellani, Georges Mathieu oder Katharina Grosse.
Austriaca im Fokus
Kunst aus Österreich wird bei der Contemporary Week großgeschrieben. Aus einer Wiener Sammlung stammt das 1977 entstandene, über drei Meter lange Gemälde von Wolfgang Hollegha. Abstrakte Malerei, die schon den berühmten Kunstkritiker Clement Greenberg begeistert hat. „Ich male nicht geometrisch, weil man die Dinge nicht geometrisch sieht“, meinte Hollegha, „Ich bin immer von der Natur ausgegangen, von dem, was ich sehe. Meine Grundtendenz ist, der Geometrie zu entkommen.“
Ein breites Spektrum von Arnulf Rainers Kunst, darunter eine frühe Übermalung von 1959, wird ebenso angeboten wie Aquarelle der in den vergangenen Jahren international entdeckten Malerin Martha Jungwirth. Vom kürzlich verstorbenen Orgien-Mysterien-Theatermeister Hermann Nitsch ist u. a. ein zwei mal drei Meter großes „Schüttbild mit Malhemd“ zu ersteigern, von Herbert Brandl ein unbetiteltes Großformat aus 2005.
Kleines Wunder
Ein „Kleines Wunder“ dann in der Auktion Moderne am 31. Mai 2022: So, nämlich „Piccolo Miracolo“, heißt die 44 cm hohe Bronze von Marino Marini aus der Mitte der 1950er-Jahre (7er-Auflage). Das mehrfach abgewandelte ikonische Motiv des italienischen Bildhauers zeigt die abstrahierte Version eines aufbäumenden Pferdes mit stürzendem Reiter.
Marc Chagall entführt einmal mehr in das Reich der Imagination, mit seinem Aquarell auf Papier 1926/27 festgehaltenem „Fabeltier“. Victor Brauner wiederum setzt Musik und Tanz ins Bild um, in „La leçon de Twist“ aus 1962.
Werner Berg im Dorf
Österreichische Kunst kommt u. a. von Gerhild Diesner. Ein Hauptwerk von Werner Berg hat die Auktion aufzuwarten: Das Gemälde „Sommerabend im Dorf“ entstand 1958 in Globasnitz in Kärnten. Werner Bergs Gemälde sind frei von Handlung, der „Seinszustand“ rückt in den Vordergrund. Der 1904 in Elberfeld im Wuppertal geborene Künstler siedelte sich 1930 am Rutarhof an, einem abgelegenen Bauernhof in Unterkärnten. Und blieb dort bis zu seinem Tod im Jahre 1981. Der promovierte Jurist und Maler verschrieb sich hier dem einfachen Leben. Auch seine Freundschaft zur Kärntner Dichterin Christine Lavant ist legendär. Werner Bergs Malstil wurzelt im Expressionismus eines Emil Nolde und in der Erfahrung von ursprünglicher Kultur, wie er sie im Grenzgebiet zu Slowenien erleben konnte.
Uhren und Schmuck
Exklusive Armbanduhren, insgesamt sind es mehr als 160 Modelle, von Patek Philippe, A. Lange & Söhne, Breguet, Rolex und vielen anderen Manufakturen mehr bietet die Dorotheum-Auktion am 3. Juni 2022.
Die wertvollste Uhr der Auktion – die Schätzung liegt bei 70.000 bis 120.000 Euro – ist eine seltene Patek Philippe Nautilus. Das sportliche Design stammt von Gérald Genta, der die Uhr in den 1970er-Jahren entwarf. Eine Kuriosität kann die Auktion ihr Eigen nennen, nämlich die erste Armbanduhr, die nur mit Kryptowährung bezahlt werden konnte. Die Hublot Big Bang Meca-10 „P2P“ wurde zum zehnjährigen Jubiläum des Bitcoin 2018 in einer limitierten Auflage von nur 210 Stück herausgegeben – ein Verweis auf die weltweit verfügbare Anzahl von 21 Millionen Einheiten an Bitcoins.
Diamonds are forever bei der Juwelen-Auktion am 2. Juni mit einem sechskarätigem Solitärring. Nicht nur für adelige Häupter sind Diademe vorgesehen, mit ihnen lassen sich Wertanlage mit Eleganz und Schönheit verbinden. Variable Tragemöglichkeiten bietet etwa ein Diamant-Diadem aus altem europäischen Adelsbesitz.
Auktionswoche
Contemporary Week:
31. Mai bis 3. Juni 2022
*Live Auction mit Live Bidding; **Online Auction
Moderne *:
Dienstag, 31. Mai 2022, 17 Uhr
Zeitgenössische Kunst I *:
Mittwoch, 1. Juni 2022, 17 Uhr
Zeitgenössische Kunst II **:
Donnerstag, 2. Juni 2022, 16 Uhr
Juwelen *:
Donnerstag, 2. Juni 2022, 13 Uhr
Armband- und Taschenuhren*:
Freitag, 3. Juni 2022,13 Uhr
Sämtliche Auktionsobjekte sind im Palais Dorotheum ausgestellt und gratis zu besichtigen – zusätzlich auch am Feiertag (Christi Himmelfahrt, 26. Mai, 14 bis 17 Uhr) sowie am Sonntag, 29. Mai, von 14 bis 17 Uhr.
Palais Dorotheum, Dorotheergasse 17, 1010 Wien