Klassik

In der Musik zählt Alter nicht

Marco Borggreve
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Der Finne Klaus Mäkelä dirigiert im Wiener Konzerthaus Symphonien seines Landsmanns Jean Sibelius. Die „Presse“ traf den 26-Jährigen in Oslo.

Der geniale Pianist Glenn Gould gestaltete in den späten Sechzigerjahren eine Radiosendung mit dem Titel „The Idea of the North“. Gould schwärmte von einer glücksbringenden Einsamkeit, die nur im hohen Norden realisiert werden könnte. Sie endete musikalisch triumphal mit dem Finale von Sibelius´ fünfter Symphonie.

Einer pauschalen Vorstellung nördlicher Mentalität erteilt der junge finnische Dirigent Klaus Mäkelä eine Absage. „Norwegen, Schweden und Finnland verhalten sich jeweils anders zu einer etwaigen Idee des Nordens. Die Finnen sind sicher jene, die am Melancholischsten sind, aber auch auf gewisse Weise roh, fast primitiv. Sie sind gut darin, Dinge zu tun, die man allein machen kann. Schispringen, Dirigieren oder auch nur auf einer Bank sitzen und ernst zu schauen.“ Er selbst ist das schiere Gegenteil des in sich gekehrten, mürrischen Finnen.

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